Der Lobbyist Peter Hochegger, zentrale Figur vieler Korruptionsverdachtsfälle der vergangenen Jahre, hat in der ORF-Sendung "Vera exklusiv"erklärt, warum er sich damals auf den Buwog-Deal eingelassen hat. Erstens habe er seinem Kunden, der Immofinanz, helfen wollen, zweitens, "weil ich dumm und gierig war und diese große Provision gesehen habe". "Heute würde ich es natürlich nicht mehr machen", räumte er ein.
Der Lobbyist Peter Hochegger, zentrale Figur vieler Korruptionsverdachtsfälle der vergangenen Jahre, hat in der ORF-Sendung "Vera exklusiv"erklärt, warum er sich damals auf den Buwog-Deal eingelassen hat. Erstens habe er seinem Kunden, der Immofinanz, helfen wollen, zweitens, "weil ich dumm und gierig war und diese große Provision gesehen habe". "Heute würde ich es natürlich nicht mehr machen", räumte er ein.
Bei der Privatisierung der Bundeswohnungen in der Ära von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) erhielt die Immofinanz knapp den Zuschlag. Für Hochegger und seinen Geschäftspartner, den ehemaligen FPÖ-Politiker Walter Meischberger, sprang dabei eine Provision von 9,6 Mio. Euro heraus. Der Deal ist Meischberger stellte Kontakt her
Hochegger sagte, er sei über Meischberger zu dem Geschäft gekommen, 2004 habe ihn der FPÖ-Mann angesprochen, weil er gewusst habe, dass er, Hochegger, für die Immofinanz als PR-Berater arbeitete, sagte er bei "Vera exklusiv".
20 % des Geldes an Hochegger - 80 % an Meischberger
Auch puncto Provisionsabrechnung - Hochegger und Meischberger hatten die 9,6 Mio. Euro ja nicht versteuert - gab sich der Lobbyist reuig, sagte aber zugleich, dass es nicht seine Idee gewesen sei, das ganze via Zypern abzuwickeln: Nach Erteilung des Zuschlags hätten Immofinanz und ihr Konsortialpartner nicht mit Hocheggers Firma abrechnen wollen, "weil sie Angst gehabt haben, durch meine Nähe zur Politik, zum Finanzminister, könnten Diskussionen entstehen". Dann sei die Idee entstanden, übers Ausland abzurechnen. "Dort hätt' ich mich auch wehren sollen, hab' ich aber nicht gemacht", so Hochegger in der am Sonntag, ausgestrahlten Sendung. Von dem Geld, das nach Zypern geflossen sei, habe er 20 Prozent, Meischberger 80 Prozent bekommen.
Hausverbot für Meischberger
Apropos Meischberger: Hocheggers jüngerer Bruder Paul, mit dem er 1980 die mittlerweile nicht mehr existente PR-Agentur HocheggerCom gegründet hat, war dem ehemaligen FPÖ-Politiker offenbar nicht so wohlgesonnen. Paul Hochegger habe Meischberger im Jahr 2002 in der gemeinsamen Firma Hausverbot erteilt, bestätigte Peter Hochegger der Moderatorin Vera Russwurm. "Mein Bruder war gegenüber dem Walter Meischberger skeptisch. Auch die Nähe, die ich zutagegelegt habe, hat er gesagt, ist nicht gut. Nur, das war seine Meinung, deswegen haben wir uns nicht auseinandergelebt."
38 Mio. Euro von der Telekom
Mit dem Großkunden Telekom Austria hat Hocheggers PR-Agentur gutes Geld gemacht. Insgesamt 38 Mio. Euro an Honoraren seien über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren von der Telekom-Austria-Gruppe geflossen, sagte der Lobbyist heute. "Ich gebe zu, wir haben gut verdient." Wobei er darauf hinwies, dass die Honorare auch "sämtliche Fremdkosten und Ausgaben" beinhalteten.
Hochegger: "Mit 1000 Euro komm' ich durch"
Auch zu seinem Privatleben nahm Hochegger Stellung. Persönlich sei er "natürlich momentan in einer finanziell angespannten Lage". Das störe ihn aber nicht weiter. "Ich komme ganz gut über die Runden." Auf die Frage, wieviel er denn im Monat zur Verfügung hat, meinte er: "Mit 1000 Euro komm' ich durch" - Wohnung und Auto nicht miteingerechnet. Das Studium seiner 24-jährigen Tochter, die früher in England, nun aber in Wien studiere, finanziere seine Ex-Frau. Hochegger ist seit 2007 geschieden.
Zu seiner Mutter hat Hochegger ein "wunderbares Verhältnis". Was diese zu den Medienberichten über ihren Sohn sagt?. "Eltern sehen ihre Kinder anders", nähmen sie anders wahr als die Öffentlichkeit.
APA/Red.