Österreich

Hochhaus bedroht Weltkulturerbe Wien

Heute Redaktion
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Bild: WertInvest

Ein 73 Meter hoher Wohnturm soll zwischen dem Wiener Konzerthaus und dem Hotel Intercontinental errichtet werden. Was für die Befürworter Teil der modernen Stadtentwicklung ist, lässt die Gegner um den UNESCO-Weltkulturerbe-Status zittern. Nun geht der Streit auf internationaler Ebene weiter.

Auf der aktuell in Istanbul tagenden Unesco-Konferenz steht das Bauprojekt, das vom Unesco-Welterbe-Komitee  abgelehnt wird, auf der Agenda. Denn: Wiens historisches Zentrum könnte den Welterbe-Status verlieren, sollte das Hochhausprojekt am Heumarkt errichtet werden. Konkret könnte es die Unesco in einem ersten Schritt in die rote Liste der „gefährdeten Weltkulturerbe-Stätten“ aufnehmen, berichtet die Initiative Denkmalschutz.

Ursprünglich wollte die Unesco der Stadt bis Ende des Jahres Zeit geben, die Hochhauspläne zu ändern. Nun hat das Unesco-Komitee bereits die zuständigen nationalen Stellen benachrichtigt, dass der Schutz des kulturellen Welterbes von Wien aktuell in Istanbul behandelt wird.

Die Stadt überarbeitet bereits das Bauprojekt: "Das Projekt am Wiener Heumarkt bedarf einer Weiterentwicklung", stellte Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou Anfang Juli fest. Denn, es handle sich um einen besonders sensiblen Ort in der Stadt – aufgrund seiner Lage in der historischen Wiener Stadtlandschaft und seiner Entwicklungsgeschichte. "Daher bedarf es für eine Neugestaltung einer breiten fachlichen Grundlage", so Vassilakou. Um diese Grundlage zu schaffen, ist die Stadt Wien mit dem Investor "Wertinvest" übereingekommen, in Zusammenarbeit mit Experten Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten und Adaptierungen vorzunehmen.