Wien

Hochpromillige Ausbeute für Bierpartei in Sonntagsfrage

Würde am Sonntag der Wiener Landtag gewählt, würde die Kleinpartei rund um Frontmann Marco Pogo den Einzug schaffen. Die SPÖ baut weiter aus.

Heute Redaktion
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Die Bierpartei von Marco Pogo schafft laut einer Umfrage überraschend den Einzug in den Wiener Landtag.
Die Bierpartei von Marco Pogo schafft laut einer Umfrage überraschend den Einzug in den Wiener Landtag.
Picturedesk/APA

Wenn am Sonntag der Wiener Landtag gewählt würde, welcher Partei würden sie ihre Stimme geben? Diese Frage stellte das Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH (IFDD) im Auftrag der "Krone" im Zeitraum von 21. bis 25. Februar 800 Wienern. Zwei Trend kristallisierten sich heraus, wobei eine erwartbar, die andere aber überraschend war.

SPÖ Wien kratzt an der absoluten Mehrheit

Das wohl weniger überraschende Ergebnis ist der weitere Stimmenzuwachs der SPÖ Wien. Mit seiner konsequenten Politik durch die Coronakrise hat Bürgermeister Michael Ludwig offenbar bei den Wienern gepunktet. Damit baut er das Ergebnis der letzten Wien-Wahl am 11. Oktober 2020 (da erhielt die SPÖ 41,62 Prozent der Stimmen) um rund fünf Prozent aus. 

Ein Ergebnis nach Wunsch gibt es für die Bierpartei rund um Frontmann Marco Pogo. Mit dem hochpromilligen Ergebnis von 6 Prozent würde sie den Einzug in den Wiener Landtag schaffen. Bisher schaffte sie das nur in einigen Bezirksparlamenten.

ÖVP büßt 8 Prozent ein, die Wiener Grünen verlieren fast 6 Prozent

Deutlich unter dem Wert vom Oktober 2020 kommt in der Umfrage jedoch die ÖVP Wien zu liegen. Nach den Turbulenzen in der Bundespartei und den zahlreichen Personalrochaden auf Bundes- und Länderebene bekommen die Türkisen nur noch 12 Prozent der Stimmen. Ein Minus von 8,4 Prozent. 

Auch die Wiener Grünen müssen deutliche Verluste einstecken: Von dem besten Ergebnis der Öko-Partei in Wien mit 14,8 Prozent fallen sie nun auf nur noch neun Prozent zurück. Das dürfte wohl auch am nicht gerade reibungsfreien Abgang der früher Grünen Spitze Birgit Hebein und an der noch weitreichenden Unbekanntheit des neuen Duos Judith Pühringer und Peter Kraus liegen. 

Freiheitliche erholen sich, Neos stagnieren

Deutlich besser sieht die Lage für die Wiener FPÖ aus. Nachdem es die Freiheitlichen im Oktober 2020 ordentlich zerbröselt hat ( im Vergleich zu 2015 ein Minus von 23,68 Prozent), legen sie nun wieder stark zu. Laut der aktuellen Sonntagsfrage kommt die FPÖ mit Dominik Nepp an der Spitze auf 14 Prozent und liegt damit doppelt so hoch wie 2020 (7,11 Prozent). Für den "Booster" müssen sich die Freiheitlichen aber wohl bei anderen bedanken, denn ohne den Reibebaum Corona-Maßnahmen sehe das Ergebnis vielleicht ganz anders aus.

Der direkte Gegner in der Gunst um Corona-Leugner und Impfgegner, die MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte), verpasst jedoch den Einzug in den Landtag klar. Sie kommt in der Umfrage nur auf vier Prozent.

Keine Veränderung gibt es beim kleinen Koalitionspartner Neos. Ihr Wert liegt mit 8 Prozent nur um rund 0,5 Prozent höher als bei der Wien-Wahl im Oktober 2020. Dass die Pinken von ihrer Beteiligung an der Stadtregierung und von Neos Wien-Chef Christoph Wiederkehr als Vizebürgermeister profitieren, lässt sich an der Umfrage nicht ablesen.