Wirtschaft

Hochwasser-Schäden größer als 2002

Heute Redaktion
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Das Hochwasser hat in Österreich laut ersten Schätzungen eine landwirtschaftliche Nutzfläche von mehr als 22.000 Hektar überflutet. Im Detail waren 14.000 Hektar Ackerland, 7.000 Hektar Grünland und 1.000 Hektar Gemüse- und Obstflächen betroffen. Der Schaden für die heimische Landwirtschaft sei im Vergleich zum Hochwasser des Jahres 2002 deutlich größer, da heuer noch kaum Flächen abgeerntet beziehungsweise gemäht waren, so Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski am Freitag in einer Aussendung.

Das Hochwasser hat in Österreich laut ersten Schätzungen eine landwirtschaftliche Nutzfläche von mehr als 22.000 Hektar überflutet. Im Detail waren 14.000 Hektar Ackerland, 7.000 Hektar Grünland und 1.000 Hektar Gemüse- und Obstflächen betroffen. Der Schaden für die heimische Landwirtschaft sei im Vergleich zu 2002 deutlich größer, da heuer noch kaum Flächen abgeerntet beziehungsweise gemäht waren. In Deutschland ist eine Diskussion um Zwangsversicherung entbrannt.

Laut ersten Erhebungen waren vom Hochwasser in Oberösterreich 274 Bauernhöfe, in Niederösterreich 10 bis 20, in Salzburg schätzungsweise 15 bis 20 und in Tirol fünf "in erheblichem Ausmaß" betroffen. Einen Totalausfall hat es bei der zur Pinzgauer Milch gehörenden Sennerei Kössen im Bezirk Kitzbühel gegeben. Der Schaden geht laut Kammer in Millionenhöhe und ist existenzbedrohend.

Die Bundesländer Tirol, Salzburg, Steiermark sowie Ober- und Niederösterreich sind laut Landwirtschaftskammer von den Überflutungen zum Teil massiv betroffen, während die anderen vier Bundesländer nur geringe Schäden aufweisen. Unzählige Höfe hätten eine unzureichende oder qualitativ sehr schlechte Grünfutterernte zu erwarten, so Wlodkowski.

Vom Hochwasser sind in Oberösterreich und Niederösterreich laut ersten Schätzungen rund 14.000 Hektar Ackerland betroffen. In diesen beiden Bundesländern wurde außerdem eine Fläche von 1.000 Hektar überschwemmt, auf denen Gemüse, Erdbeeren, Kartoffeln, Obst und Wein angebaut wird. Zwei Drittel der geschädigten 1.000 Hektar liegen in Oberösterreich und hier vor allem im Eferdinger Becken.

Im Grünland war eine Fläche von 7.000 Hektar betroffen, davon 2.400 Hektar in Oberösterreich, 2.000 Hektar in der Steiermark und jeweils mehr als 1.000 Hektar in Niederösterreich und in Salzburg. Laut Wlodkowski wird es daher heuer bei unzähligen Betrieben zu wenig Grundfutter beziehungsweise Futter mit ungenügender Qualität für die Tierverfütterung geben. Auf eigener Futterbasis wirtschaftende Höfe müssten nun für den heurigen Winter Futter zukaufen.

Diskussion um Zwangsversicherung

Mit dem immer klarer werdenden Ausmaß der Flutschäden gewinnt die Debatte über eine Zwangsversicherung von Hausbesitzern gegen Naturkatastrophen in Deutschland wieder an Fahrt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) brachte am Freitag eine flächendeckende Elementarschadenversicherung ins Gespräch. Sie soll nicht nur bei Hochwasser greifen, sondern auch bei Stürmen, Starkregen, Sturmflut, Erdbeben, Erdsenkung, Schneedruck oder Lawinen.

Staat und Steuerzahler würden sich mit dem DIW-Modell besserstellen als mit den üblichen Soforthilfen, argumentieren die Berliner Ökonomen. Nach der Flut 2002 war ihr Modell schon einmal am fehlenden politischen Willen der Länder gescheitert.

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