Österreich

Hochwasser-Schutzdamm an der March eröffnet

Mit dem 68 Kilometer langen Schutzdamm an der March ist am Samstag eines der größten Hochwasserschutzprojekte Europas eröffnet worden.

Heute Redaktion
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Bild: APA

In den niederösterreichischen Gemeinden entlang der March ist der Bevölkerung noch das verheerende Hochwasser im April 2006 in Erinnerung. Der Grenzfluss führte damals Wassermassen wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Der bestehende Damm hielt nicht stand. Hunderte Häuser wurden überflutet und mussten fluchtartig verlassen werden.

Szenen wie damals soll nun der neue Schutzdamm verhindern. 125 Mio. Euro seien investiert worden, betonte Infrastrukturministerin Doris Bures (S). Sie nahm an der Eröffnung in Dürnkrut ebenso teil wie Landeshauptmann Erwin Pröll (V). "Wir haben das Menschenmögliche getan, um die Bevölkerung auch vor einem sehr schweren Hochwasser zu schützen", sagte Bures.

Die March-Anrainer hätten jetzt die Gewissheit, dass die Dämme auf dem neusten Stand der Technik seien. Sie sollen für 18.000 Menschen in zehn Gemeinden entlang des Flusses Sicherheit vor einem hundertjährlichen Hochwasser bieten. Es sei nun "nach menschlichem Ermessen optimal vorgesorgt", merkte Pröll an.

Mehr Schutz auch entlang der Donau

Auch entlang der Donau investieren das Ministerium, die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien sowie die Gemeinden in den Hochwasserschutz. 2007 trat der erste 15a-Vertrag in Kraft. Bis 2016 fließen damit 420 Mio. Euro in 34 Schutzprojekte von Passau bis zur slowakischen Grenze. Das Ministerium steuert die Hälfte der Mittel bei. Aufgrund einer Verlängerung des Vertrages werden von 2017 bis 2023 noch einmal 255 Mio. Euro bereitgestellt, um alle vorgesehenen Projekte abzuschließen.

Das Donauhochwasser von 2002 habe Schäden von 3,1 Mrd. Euro verursacht, erinnerte die Ministerin. Bereits am Samstag unterschrieben Bures und Pröll im Rahmen der Eröffnung des ausgebauten Hochwasserschutzes an der March den Vertrag des Bundes mit Niederösterreich.

Im Bundesland können auf Grund beider Vereinbarungen 216 Mio. Euro an der Donau investiert werden. Die Kosten werden vom Bund (108 Mio.), dem Land NÖ (65 Mio.) und den Gemeinden (43 Mio. Euro) getragen. Laut Landespressedienst können damit in Niederösterreich sämtliche derzeit aktuellen Hochwasserschutzprojekte umgesetzt werden: in St.Pantaleon-Erla, Ybbs, Persenbeug-Gottsdorf, Marchbach, Emmersdorf, Melk, Schönbühel-Aggsbach, Aggsbach Markt, Rossatz-Arnsdorf, Dürnstein, Krems, Korneuburg und Bad Deutsch-Altenburg.