Ukraine

"Höchst unvorbereitet" – das ist Putins neuer Schachzug

Wladimir Putin könnte bald abermals Zehntausende Russen für den Kriegsdienst einziehen lassen. Eine Mobilisierungswelle soll direkt bevorstehen.

Ungeachtet der Knappheit an Material zur Ausrüstung neuer Soldaten will Wladimir Putin offenbar weitere Mobilisierungen für den Ukraine-Krieg vornehmen.
Ungeachtet der Knappheit an Material zur Ausrüstung neuer Soldaten will Wladimir Putin offenbar weitere Mobilisierungen für den Ukraine-Krieg vornehmen.
via REUTERS

Ungeachtet der Knappheit an Material zur Ausrüstung neuer Soldaten will Russland offenbar weitere Mobilisierungen für den Ukraine-Krieg vornehmen: Dies berichtet das renommierte Institute for the Study of War ISW. Auf russischen Nachrichtenseiten werde über offizielle Aktionen berichtet, die "auf eine wahrscheinlich zweite Mobilisierungswelle hindeuten, auf die das russische Militärsystem höchst unvorbereitet ist".

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat indes beim Treffen seiner Amtskollegen aus den 30 Nato-Staaten mehr Unterstützung gefordert. "Schneller, schneller, schneller", sagte Kuleba am Dienstag an die Adresse der Nato. "Wir begrüßen, was bisher getan wurde, aber der Krieg geht weiter." Kuleba wurde auch konkret, was er sich von den Nato-Staaten wünscht, nämlich Hilfe bei der Raketenabwehr und der Stromversorgung. "Um es kurz zu machen, Patriots und Transformatoren sind das, was die Ukraine am meisten braucht", sagte Kuleba.

"Nur zu, vergewaltige diese ukrainischen Frauen"

Die ukrainische First Lady Olena Selenska hat zeitgleich Großbritannien besucht. Die Frau von Präsident Wolodimir Selenski sagte bei einer internationalen Konferenz gegen sexuelle Gewalt in London am Montag, dass russische Soldaten für die Vergewaltigung ukrainischer Frauen während des russischen Kriegs in der Ukraine zur Verantwortung gezogen werden müssten. Sexuelle Gewalt werde "systematisch und offen" im Krieg angewandt.

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    Bilder vergangener Holodomor-Gedenktage in der Ukraine.
    Bilder vergangener Holodomor-Gedenktage in der Ukraine.
    Sergey Dolzhenko / EPA / picturedesk.com

    Telefonaufzeichnungen hätten ergeben, dass russische Soldaten mit Verwandten in Russland offen über Vergewaltigung gesprochen hätten. "Die Ehefrauen der russischen Soldaten ermutigen dies sogar, sie sagen: 'Nur zu, vergewaltige diese ukrainischen Frauen, aber erzähl mir nichts davon, sag mir nichts.'" "Sexuelle Gewalt ist die grausamste, animalischste Art und Weise, um Dominanz über jemanden zu beweisen", sagte Selenska. "Und für Opfer dieser Art von Gewalt ist es schwer, zu Kriegszeiten auszusagen, weil sich keiner sicher fühlt."