Hochwasser-Alarm

Höchste Unwetter-Warnstufe für Österreich ausgegeben

Im Nordosten Österreichs wurden bereits Warnungen der höchsten Stufe für Starkregen ausgegeben, aber auch Schnee und Sturm werden zum Thema.

André Wilding
Höchste Unwetter-Warnstufe für Österreich ausgegeben
Österreich muss sich bis Montag auf jede Menge Regen einstellen.
uwz.at

Österreich liegt ab Donnerstag unter dem Einfluss eines Tiefs namens Anett. Die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale haben unter anderem in Teilen Niederösterreichs die höchste Warnstufe für Starkregen ausgegeben, am Wochenende muss man hier mit einer Hochwasserlage rechnen. Auf den Bergen schneit es ergiebig und im Osten kommt stürmischer Wind auf.

Seit vergangener Nacht strömen aus Nordwesten kühle Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land, gleichzeitig führt ein Mittelmeertief namens Anett feuchte Luft in den Alpenraum. Am Donnerstag regnet es im Süden zeitweise kräftig, die wirklich extremen Regenmengen kündigen sich aber am Wochenende im Nordosten an. "Vom Mariazellerland bis zum Wienerwald sind bis Beginn der kommenden Woche Regensummen bis etwa 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten", warnt Nikolas Zimmermann, Meteorologe der Unwetterzentrale. "Die stärksten Niederschlagsraten erwarten wir am Wochenende, dann steigt auch die Hochwassergefahr im Nordosten deutlich an".

Starkregen, Schnee und Sturm

Am Freitag regnet es vor allem in Niederösterreich und Wien anhaltend und zunehmend kräftig, aber auch in den Nordalpen fällt häufig Regen bzw. oberhalb von etwa 1.000 bis 1.300 Meter Schnee. Im Süden trocknet es hingegen tagsüber ab. Der Wind legt im Laufe der zweiten Tageshälfte immer weiter zu und weht vor allem im östlichen Flachland sowie am Alpenostrand stürmisch aus Nordwest.

Am Samstag werden Regen und Schneefall im Norden noch intensiver, vor allem vom Tennengau über das Traunviertel bis nach Niederösterreich und Wien kommen ergiebige Mengen zusammen. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen zeitweise auf 900 bis 700 Meter ab und damit bis in einige Täler, in mittleren Höhenlagen herrscht erhöhte Schneebruchgefahr.

Schneeprognose für Österreich
Schneeprognose für Österreich
UBIMET

"Auf höheren Straßen wie etwa auf der Tauernautobahn muss man mit tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen", so Zimmermann. Der stürmische Wind legt weiter zu, im Osten und am Alpenostrand muss man mit teils schweren Sturmböen rechnen. "Am Samstag kündigen sich in den Niederungen im Osten Windspitzen um 100 km/h an, aufgrund der aufgeweichten Böden besteht erhöhte Windwurfgefahr", warnt der Experte.

Der Sonntag bringt vor allem im Nordosten weiteren Regen, während in Salzburg und Oberösterreich eine Niederschlagspause in Sicht ist. Die Schneefallgrenze steigt etwas an, die Hochwassergefahr bleibt vor allem an den Nebenflüssen der Donau in Nieder- und Oberösterreich groß. Der für die Jahreszeit außergewöhnliche Sturm mit Böen um 100 km/h am Alpenostrand lässt erst gegen Abend nach.

Am Montag fällt an der Alpennordseite zeitweise noch etwas Regen, die Intensität fällt aber meist nur gering aus und auch der Wind lässt im Osten weiter nach.

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Höchste Warnstufe

Bis inklusive kommenden Montag sind entlang der Nordalpen vom Tennengau bis zum Wienerwald mehr als 200 l/m² Regen zu erwarten, in den Staulagen sind auch Spitzen um 300 l/m² in Sicht. Auch in weiten Teilen Niederösterreichs sowie in Wien kommen ergiebige Mengen zwischen 150 und 200 l/m² zusammen. Die UWZ hat entsprechend bereits Warnungen der höchsten Stufe violett für die Regionen vom Gesäuse über das Mostviertel bis ins Weinviertel ausgegeben mit einer Gültigkeit von Freitag bis Montag. Weitere Warnungen der Stufe rot für Regen, Sturm und Schneefall folgen in den kommenden Stunden.

Video: So kommt der große Regen zu uns

Vb-Tief

Verantwortlich für die bevorstehende, außergewöhnliche Wetterlage ist ein Tiefdruckgebiet auf einer sogenannten "Vb-Zugbahn" bzw. "Fünf-b-Zugbahn", also vom nördlichen Mittelmeerraum über Ungarn nach Polen. Österreich wird dabei besonders lange von feuchten Luftmassen getroffen, weshalb diese vergleichsweise seltene Wetterlage berüchtigt für große Regen- oder Schneemengen ist. "Durch den Klimawandel hat sich die Ausgangslage verändert, langjährige Zeitreihen zeigen eindrücklich, dass das Mittelmeer immer wärmer und die Atmosphäre immer feuchter wird", so Zimmermann. Dadurch regnet es bei passender Wetterlage noch intensiver.

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    EVA MANHART / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Nordosten Österreichs wurden Warnungen der höchsten Stufe für Starkregen, Schnee und Sturm ausgegeben, da das Tiefdruckgebiet Anett feuchte Luftmassen in den Alpenraum bringt
    • Besonders betroffen sind Niederösterreich und Wien, wo am Wochenende mit extremen Regenmengen und Hochwassergefahr zu rechnen ist, während stürmische Winde und Schneefall in höheren Lagen die Situation verschärfen
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