Seit Mitte Dezember des Vorjahres geht es mit dem Gaspreis in Europa tendenziell nach oben. Mit der Aussicht auf weiterhin niedrige Temperaturen erreichte er am Montag den höchsten Stand seit zwei Jahren.
Der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat wurde zum Auftakt an der Börse in Amsterdam zu 58,00 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt, was den höchsten Stand seit Februar 2023 bedeutet. Auch auf der in Wien ansässigen Gasbörse Central European Gas Hub (CEGH) ist im Futures-Markt ein Anstieg zu verzeichnen.
Besonders in den vergangenen Handelstagen hat sich der Anstieg beschleunigt. Der Rohstoff verteuerte sich in dieser Zeit um mehr als 40 Prozent. Am Markt wurde weiterhin auf Wetterprognosen verwiesen. Dem Vernehmen nach dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen in Nordwesteuropa sinken, dies könne den Heizbedarf durchaus erhöhen.
Der höhere Heizbedarf könnte die Entnahme von Gasreserven, die seit Beginn des Jahres kontinuierlich nach unten gehen, beschleunigen. Den Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE zufolge sei der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland in der vergangenen Woche bereits unter 50 Prozent gefallen. Zu Beginn des Jahres waren die deutschen Speicher noch zu knapp 80 Prozent gefüllt. Noch vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar noch 72 Prozent betragen.
Auch Österreich ist von dem aktuellen Trend betroffen. Derzeit sind die Gasspeicher in Österreich zu 61 Prozent gefüllt. Anfang Februar 2024 betrug der Füllstand noch 81 Prozent. Der Preis für europäisches Erdgas liegt trotz des jüngsten Anstiegs aber noch immer deutlich unter dem Niveau, das er in der frühen Phase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Damals waren die Notierungen im Sommer 2022 zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.
