Gesundheit

Höhere Covid-Zahlen: Schon 1 Grad macht den Unterschied

Die weitere Entwicklung des Infektionsgeschehens ist laut Experten von drei Faktoren abhängig: Saisonale Einflüsse, Immunisierung und Varianten.

Sabine Primes
Wer seine Grundimmunisierung noch nicht abgeschlossen hat oder sich den vierten Stich holen will, sollte das milde Wetter jetzt noch dafür nutzen.
Wer seine Grundimmunisierung noch nicht abgeschlossen hat oder sich den vierten Stich holen will, sollte das milde Wetter jetzt noch dafür nutzen.
Getty Images

Die Corona-Zahlen befinden sich aktuell zwar auf einem stabilen Level, doch das dürfte vor allem dem jahreszeituntypisch milden Wetter geschuldet sein. Dass die Welle kommen wird, steht fest – fraglich ist nur, wann. Die Gecko-Kommission sieht in ihrem aktuellen Bericht die weitere Entwicklung von drei wesentlichen Faktoren abhängig: Saisonale Einflüsse, Immunisierung der Bevölkerung, aufkommende Varianten.

Saisonale Einflüsse

Laut Bericht würden Modellierungsarbeiten aus den letzten Jahren nahe legen, dass der Zeitpunkt und die Intensität der Herbstwellen ganz wesentlich von meteorologischen Faktoren abhängen. Konkret wird für Österreich geschätzt, dass eine Absinken der täglichen Durchschnittstemperatur um ein Grad Celsius mit einer Erhöhung der effektiven Reproduktionszahl – sie gibt an, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt – von zwei bis drei Prozent einhergeht. Solange die milden Temperaturen anhalten, ist eine Trendumkehr hin zu steigenden Zahlen deutlich langsamer zu erwarten.

Immunisierung der Bevölkerung

Ein Vergleich der im Abwasser gemessenen Virenfracht mit den Positivtestungen gemäß EMS (Epidemiologisches Meldesystem) zeigt, dass im Laufe des Jahres die Dunkelziffer deutlich angestiegen ist. Diese hohe Dunkelziffer bedeutet, dass die tatsächlichen aktuellen Infektionszahlen mehr als drei Mal so hoch wie die berichteten sein könnten. Der Trend hin zu einer steigenden Dunkelziffer zeigt sich auch in Phasen, wo sich die Variante nicht geändert hat.

Varianten

Wie in vielen anderen Ländern, zeigt auch in Österreich eine Reihe von neuen Varianten ein deutliches Wachstum im relativen Anteil. Es sei jedenfalls davon auszugehen, dass innerhalb der nächsten Wochen, im Laufe des Novembers, eine oder mehrere neue Variante(n) das Infektionsgeschehen dominieren werden und in weiterer Folge auch wieder zu einem insgesamt höheren Infektionsgeschehen führen, heißt es im Bericht. Wann genau diese Trendumkehr einsetzt, hänge auch stark von saisonalen Faktoren ab – jedenfalls aber mit Aufkommen der winterlichen Witterung. 

Zwei neue Impfstandorte in Wien

Wer seine Grundimmunisierung (drei Impfungen) noch nicht abgeschlossen hat oder sich den vierten Stich holen will (sechs Monate nach der letzten Impfung oder Infektion), sollte das milde Wetter jetzt noch dafür nutzen. Die Impfung verhindert zwar keine Infektion, schützt aber vor einem schweren Verlauf. Ab heute sind in Wien zwei neue Impfstandorte in Betrieb: Beim Burgtheater und im Auhof Center kann man sich ebenfalls eine Corona-Impfung holen.