Fussball
Hoeneß geigt Tuchel bei Bayern-Training die Meinung
Krisen-Stimmung bei den Bayern. Mit der 1:3-Pleite von Mainz verloren die Münchner die Tabellenführung, bekamen am Mittwoch besonderen Besuch.
Beim deutschen Serienmeister läuft schon lange nicht mehr alles rund. Das konnte auch der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel nicht ändern. Unter dem 49-Jährigen schieden die Bayern im DFB-Pokal und in der Champions League aus, verloren die Tabellenspitze. Nur zwei von sieben Spielen unter Tuchel konnten gewonnen werden.
Dazu kommen Baustellen abseits des Platzes. Und damit ist nicht nur die Prügel-Attacke von Sadio Mane gegen Leroy Sane in Manchester gemeint. Zuletzt wurde heftig spekuliert, dass der Bayern-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, dessen Vertrag eigentlich bis 2024 läuft, vor der Ablöse steht. Bayern-Ikone und Ehrenpräsident Uli Hoeneß sei schon lange nicht mehr mit der Münchner Führungsetage einverstanden. Gerüchten zufolge habe Hoeneß sogar überlegt, seinen Sohn Florian als neuen Vorstandsvorsitzenden zu installieren. Noch ist Kahn aber im Amt, kämpft um seinen Job.
Hoeneß beim Training
Trotzdem scheint Hoeneß mit "seinen" Bayern alles andere als zufrieden zu sein. Das zeigte sich nun am Mittwoch, als der 71-Jährige plötzlich an der Säbener Straße aufgetaucht ist. Die Münchner trainierten nach drei freien Tagen wieder gemeinsam. Und Hoeneß war nicht nur Zaungast. Der Ex-Bayern-Boss unterhielt sich bereits vor dem Training eine gute Viertelstunde mit Tuchel, wirkte dabei geladen und gestikulierte wild.
Tuchel erklärte bereits bei seiner Vorstellung, er habe vor der Unterschrift mit Hoeneß telefoniert, dies sei ihm wichtig gewesen. Nun versucht Hoeneß, "seine" Bayern aus der Krise zu führen. Ob ein Besuch bei einem öffentlichen Training und eine deutlich sichtbare Standpauke für Coach Tuchel der richtige Weg dafür ist...?