Politik

Hofer sagt Kanzler ab, Kickl sagt Chef-Interesse an

Seit Monaten rumort es in der FPÖ und immer wieder werden Gerüchte laut, Herbert Kickl werde die FPÖ übernehmen. Nun meldet er sich dazu zu Wort.

Rene Findenig
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FPÖ-Chef Norbert Hofer und FPÖ-Klubchef Herbert Kickl: Zweiterer machte eine Chef-Ansage
FPÖ-Chef Norbert Hofer und FPÖ-Klubchef Herbert Kickl: Zweiterer machte eine Chef-Ansage
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Seit dem Ibiza-Skandal, dem Regierungsrauswurf und der Abspaltung von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache befand sich die FPÖ im Dauer-Krisenmodus. Die Partei reagierte mit einer "Doppelspitze": Norbert Hofer als FPÖ-Chef, Herbert Kickl als FPÖ-Klubobmann. Ruhe kehrte allerdings nicht ein, denn sowohl von Beobachtern, als auch von freiheitlichen Insidern wurde Hofers ruhige und meist sachliche Politik als scharfer Kontrast zu Kickls politischen Rundumschlägen gesehen. Weswegen Kickl schnell auch Chef-Ambitionen nachgesagt wurden.

Am Donnerstag meldete sich Kickl dazu persönlich zu Wort, und das durchaus überraschend. Die FPÖ als Chef zu übernehmen, sei eine "reizvolle Überlegung", verriet der Klubobmann dem Nachrichtenmagazin "News". Um gleich zu entschärfen: "Plan" sei das keiner, so Kickl, wenn ihn die Partei allerdings fragen und Hofer neue Wege einschlagen würde, wäre er dazu durchaus bereit. "Wenn sich die Situation ergibt und die Partei vor einer Situation steht, wo sich diese Frage stellt, dann würde ich nicht sagen: Ich mache das nicht. Sonst wäre es ja sinnlos, dass ich das Ganze über all die Jahre mit aufgebaut habe", wird Kickl zitiert.

"Ich schließe jedwede Koalition meiner Partei mit der ÖVP unter Sebastian Kurz aus"

Auch eine Ansage in Richtung der Parteimitglieder? Hofer jedenfalls meldete sich ebenfalls am Donnerstagabend auf Twitter mit einem überraschenden Statement zu Wort, nämlich einer Absage an ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz. "Ich schließe jedwede Koalition meiner Partei mit der ÖVP unter Sebastian Kurz aus. Nach einer geplatzten Koalition mit der SPÖ, einer mit der FPÖ, wird nun eine gescheiterte Variante mit den Grünen folgen. Die Ära Kurz ist zu Ende", so Hofer.

Gleichzeitig forderte Hofer die gesamte Bundesregierung zum Rücktritt auf. In der Causa Blümel, den Untersuchungsbericht zum Terroranschlag in Wien und den Corona-Verordnungen der Regierung sieht Hofer diesen Schritt als "unumgänglich". "Ebenso wenig Verständnis hat Norbert Hofer auch für die mehr als zurückhaltende Position des Bundespräsidenten", heißt es in einer Aussendung der FPÖ.

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