Politik

Hofer: Strache für Wien "wird sich nicht ausgehen"

FPÖ-Chef Norbert Hofer stellt zum wiederholten Male klar: Ein Strache-Comeback für die Wien-Wahl 2020, das "wird sich nicht ausgehen".

Heute Redaktion
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Die Wahlsendungen bei Puls 4 begannen am Sonntag mit der "Wahlarena" - in der ersten Ausgabe waren Norbert Hofer (FPÖ) und Werner Kogler (Grüne) im Studio. Die zwei Parteichefs waren hintereinander dran, Vertreter aus dem Publikum stellten die Fragen.

Norbert Hofer musste einmal mehr zu seinem Vorgänger als Parteichef, den durch das Ibiza-Video in Ungnade gefallenen Heinz-Christian Strache, Stellung nehmen. Strache selbst kann es kaum erwarten, politisch ein Comeback zu feiern – Hofer hingegen hat diesem Vorhaben zuletzt im ORF-Sommergespräch eine ziemlich deutliche Absage erteilt.

"Geht sich nicht aus"

Und auch diesmal wieder. Eine Rückkehr Straches in die Landespolitik, das hält Hofer für unwahrscheinlich: "Das ist nicht einfach." Man könne den derzeitige FPÖ-Wien-Chef ja nicht zum "Kandidaten auf Abruf" machen, der müsse sich ja auch auf einen Wahlkampf vorbereiten.

Dann wiederholte Hofer nochmal seine Bedingung für ein erneutes politisches Amt Straches: Die Ermittlungen gegen ihn müssen mit Freispruch oder Verfahrenseinstellung beendet sein, vorher geht gar nichts. "Für die Wien-Wahl wird sich das wohl nicht ausgehen", sagt Hofer. "Wir wissen, wie lange die Justiz manchmal zu tun hat.

Hofers Großvater ist Amerikaner

Weitere Themen beim FPÖ-Chef: Betreuungszeiten von Kindergärten, das Rauchverbot in der Gastronomie, Radfahren und Integration.

Ein türkisch-stämmiger Unternehmer stellte Hofer die Frage, warum Muslime von der FPÖ immer wieder kriminalisiert werden. Dabei überraschte Hofer zunächst mit seinem eigenen Migrationshintergrund. Sein Großvater sei auch eingewandert - aus den USA nach Österreich. Und er präzisiert: "Es kommt immer auf den einzelnen Menschen an, aber wir haben eben auch einige Radikale." Es gehe ihm da um den politischen Islam.

Wer Opfer ist, ist schwach

Obwohl viele Sachthemen angesprochen werden, kommt das Gespräch auch auf das Thema Ibiza-Video. Die Partei werde sich inhaltlich dadurch nicht ändern, aber daraus lernen. Die Opfer-Rolle will Hofer nicht einnehmen: Er "mag nicht Opfer sein. Jemand der immer nur Opfer ist, ist schwach", sagt er.

"Warum sieht sich Strache dann als Opfer?", fragt jemand aus dem Publikum. "Das liegt an seiner persönlichen Situation", so Hofer. "Strache hat ein Leben lang Politik gemacht, tappt in eine Falle und alles ist aus." Das müsse man verstehen.

Kogler hat laut geschrien

Danach war Werner Kogler von den Grünen dran. Er habe laut geschrien, als er hörte, wie viel Heidi Horten an die ÖVP gespendet hat. Sein erstes Sachthema dann: biologische Landwirtschaft. Es sei durchaus möglich, Österreich ausschließlich mit Biolandwirtschaft zu ernähren.

Das Thema Integration kam auch bei Kogler zur Sprache. Beim Thema "Parallelgesellschaften in Österreich" sah er Fehlentwicklungen, die man deutlich ansprechen muss. Da hätten die Grünen in der Vergangenheit deutlicher sein müssen, das gibt er zu. Menschlichkeit und Ordnung sind seine Stichwörter, das könne man durchaus unter einen Hut bringen.

Am Schluss bewerteten die Zuschauer die Performance der Politiker. Das Meinungsforschungsinstitut OGM hat gefragt, wie sympathisch der Spitzenkandidat war und ob er ausreichend auf die Fragen eingegangen ist.

Norbert Hofer und Werner Kogler schnitten hier ähnlich an. Norbert Hofer war den Zusehern etwas sympathischer (57 Prozent) als Kogler (51 Prozent). Auf die Fragen gingen beide gleich ein (53 Prozent), fanden die Zuschauer. (csc)

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