Wirtschaft

Hofer-Strom nicht am billigsten und saubersten

Heute Redaktion
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Bild: Hofer

Der von "Hofer" seit Montag angebotene Strom hält keineswegs das, was der Lebensmitteldiskonter verspricht. Das kam bei einer Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) heraus.

hält keineswegs das, was der Lebensmitteldiskonter verspricht. Das kam bei einer Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) heraus.

Seit Montag bietet Hofer umweltfreundlichen Strom der oekostrom AG und bietet damit - wie es unter Berufung des Diskonters auf Greenpeace heißt - die "sauberste Energie" und den billigsten Tarif. Eine Überprüfung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) zeigt jedoch: Das Angebot ist weder das billigste noch das umweltfreundlichste.

Das Angebot des Diskonters Hofer/der oekostrom AG bietet einen hohen Anteil an Wasserkraft, der aus alten, abgeschriebenen und nicht ökologisch optimierten Kraftwerken kommt, einen niedrigen Anteil an Energie aus Windkraft sowie weniger als ein Prozent an Energie aus Photovoltaik. Damit ist dieses Angebot nicht besser oder umweltfreundlicher als andere standardmäßig angebotene Ökostromprodukte.

"Grünstrom" mit 21 % Windkraft-Strom am grünsten

Zum Vergleich: Die engagiertesten "Grünstrom"-Produkte weisen zumindest 21 Prozent Strom aus Windkraft, mindestens 1,5 Prozent Photovoltaik und ein Limit beim Stromanteil aus Wasserkraft auf. Derartige Produkte sind durchwegs auch mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert (Alpen AdriaEnergy, ENAMO Ökostrom und Naturkraft). Dies ist auch bei einem Produkt der oekostrom AG der Fall - allerdings nicht bei dem konkret von Hofer angebotenen.

Am billigsten derzeit stromdiskont.at und Verbund

Auch hinsichtlich des Preises sind die Werbeaussagen zu relativieren: Die billigsten Stromprodukte aus erneuerbarer Energie - konkret aus Wasserkraft - bieten derzeit stromdiskont.at (ENAMO) sowie der Verbund.

Dennoch kann der VKI dem Ökostromangebot des Diskonters Positives abgewinnen: "Hofer gibt damit einen Impuls am Markt, der die Wechselbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten mit großer Wahrscheinlichkeit erhöht und damit auch den Wettbewerb im Sinne der Verbraucher belebt", so VKI-Energieexperte Andi Peter.

Fazit: Wenn es ums Sparen geht, gibt es laut VKI billigere Produkte - wenn es um die Ökologie geht, dann gibt es bessere Ökostromprodukte.

Ein Beispiel für Wien – Jahrestromverbrauch 3500 kWh:


Am günstigsten sind ENAMO und Verbund – rund 600 Euro pro Jahr.


Hofer-Grünstrom kostet 663 Euro.


Wien Energie (Optima) kostet 718 Euro.


Mit 717 Euro etwa ebenso viel kostet der billigste Ökostrom-Tarif mit strengen Kriterien – AAE Naturstrom Plus mit dem Österreichischen Umweltzeichen.