Auftrag für Kickl. Die Türkisen fordern ja wie berichtet, dass Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl mit Sondierungsgesprächen zu einer Regierungsbildung beauftragt. "Hoffentlich macht der in der Hofburg (Anm.: Gemeint ist der Bundespräsident) keinen Blödsinn", bringt ein Parteiinsider die Stimmung auf den Punkt.
Spiel auf Zeit. Die Türkisen hoffen darauf, dass diese Gespräche sich in die Länge ziehen und letzten Endes scheitern. Kickl stünde dann als derjenige da, dem es nicht gelungen ist, eine tragfähige Regierung zu zimmern.
Nicht alle für Koalition mit SPÖ. Ungeteilte Freude herrscht in der ÖVP über eine Koalition mit der SPÖ nicht. Vor allem Wirtschafts- und Industrieflügel befürchten ein Ungleichgewicht zugunsten der Arbeitnehmervertreter. Immerhin kommen sowohl Karl Nehammer als auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger aus dem ÖVP-Arbeitnehmerbund ÖAAB.
Nur ohne Babler. So gut wie allen in der ÖVP ist SPÖ-Chef Andreas Babler ein Dorn im Auge. "Den müssten die Roten anbringen", heißt es aus Parteikreisen.
Hält SPÖ? Offiziell heißt es: "Babler sitzt fest im Sattel." Stellt sich die Frage, ob die SPÖ ihn für eine Regierungsbeteiligung opfern würde. So leicht wäre das gar nicht. Seit seiner Statutenreform ist Babler einzementierter als jeder bisherige SP-Chef vor ihm.