Niederösterreich

Hofladen-Diebe bringen Bauer an Rande der Existenz

Hofläden sind gern besuchte Geschäfte - doch nicht alle Kunden bezahlen die Ware. Ein Bauer aus Loosdorf klagt: "Mir fehlen monatlich 300 Euro."

Tanja Horaczek
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Diebe zahlen für Fleisch mit ein paar Cent.
Diebe zahlen für Fleisch mit ein paar Cent.
Privat, Screenshot

Immer wieder geraten Hofläden ins Visier von Dieben, wir haben schon mehrmals darüber berichtet. Die Geschäfte mit den regionalen Produkten sind rund um die Uhr geöffnet und sind meist Selbstbedienungsläden. Doch mit der Selbstbedienung nehmen es manche zu wörtlich. Das "Loosdorfer Genusseck" im Bezirk Melk wird gut besucht, doch auch hier schrecken Diebe nicht zurück und stecken sich Ware unbezahlt ein. 

Ein paar Cent für ein Kilo Fleisch

13 Landwirte aus der Region bestücken den Laden mit ihren Produkten. Doch nicht alle können ein Plus erwirtschaften. Einer davon ist der Landwirt Franz Gasnarek. "Ich habe einen Bio-Schweinehof und fülle die Regale mit Frischfleisch, Würstel oder Geselchtem auf. Doch leider fehlen mir in manchen Monaten so um die 300 Euro Umsatz", teilt er mit. Die Videoüberwachung, die seit dem letzten größeren Diebstahl installiert wurde, zeigt meist nur wie Personen etwas in die Kasse werfen und selten wer was wirklich einsteckt. "Die Leute sind dreist und werfen ein paar Cent für ein Kilo Fleisch in die Kasse. Oder zahlen mit ausländischen Münzen", beschwert er sich.

Bio-Landwirt Franz Gasnarek 
Bio-Landwirt Franz Gasnarek 
privat

"Muss auch meinen Lebensunterhalt bestreiten"

Auch andere Landwirte schließen sich seiner Meinung an und berichten von einem Umsatzverlus von 30 Prozent. "Ich weiß nicht mehr wie lange das mitmachen kann. Ich habe Fixkosten und die sind jetzt mit den steigenden Strom- und Futterpreisen nicht weniger geworden. Ich will aber auch meine treuen Kunden nicht enttäuschen, aber ich habe Angst um meine Existenz - denn jede Einnahme ist wichtig für mich", so der 40-Jährige. Bei einer Besprechung auf der Gemeinde mit dem Bürgermeister und den anderen Landwirten wurden jetzt weitere Maßnahmen wie ein neues Türsystem besprochen. "Ich hoffe, dass es dann besser wird. Sonst muss ich es so machen wie meine Kollegin und meine Produkte einmal vorübergehend aus dem Programm nehmen," sagt er.