Österreich

Hohe Haftstrafen für Tiroler Einbrecherbande

Nach einer Serie von Überfällen auf Tankstellen und Spiellokale in Tirol haben die beiden Haupttäter am Dienstag hohe Haftstrafen ausgefasst.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Nach einer Überfallserie im Großraum Innsbruck sind am Dienstag fünf Beschuldigte wegen des Verbrechens des schweren Raubes und Diebstahls am Landesgericht verurteilt worden. Den zwei Österreichern und drei türkischen Staatsangehörigen wurde vorgeworfen, zwischen Juli 2010 und Juli 2012 neun Tankstellen und vier Spiellokale ausgeraubt zu haben. Die beiden Haupttäter erhielten Haftstrafen im Ausmaß von zwölf und 13 Jahren. Die Urteile waren vorerst nicht rechtskräftig, die Verurteilten erbaten Bedenkzeit.

Drei weitere Mittäter wurden ebenfalls zu Haftstrafen von vier bis zu fünfeinhalb Jahren verurteilt. Obwohl die Täter insgesamt nur rund 35.000 Euro erbeuteten, hätten derart massive Verbrechen hohe Strafen verdient, begründete Richterin Nadja Obwieser das Urteil. Auch Staatsanwalt Thomas Patterer betonte die Heftigkeit der verübten Vergehen. "Bei derart gravierenden Taten habe ich kein Verständnis hinsichtlich der Angeklagten", meinte er in seinem Schlussplädoyer. Die Räuberbande habe die Bevölkerung im Großraum Innsbruck über zwei Jahre in Angst versetzt, fügte er hinzu.

Alle Angeklagten bekannten sich zu Prozessbeginn schuldig oder teilschuldig und bereuten ihre Taten. Der 33-jährige Hauptangeklagte aus der Türkei gab an, wegen finanzieller Probleme mit der Überfallserie begonnen zu haben. "Ich wollte mir mit dem Geld kein Luxusleben verschaffen", sagte der Mann vor dem Schöffensenat. Aufgrund seiner Spielsucht habe er Schulden angehäuft, die er mit dem gestohlenen Geld tilgen habe wollen, erklärte er. Auch bei einigen der anderen Männer seien Geldnöte das Motiv für die Verbrechen gewesen.

"Werde den Schaden wieder gut machen"

Alle fünf Männer entschuldigten sich in ihrem Schlusswort vor Gericht. "Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich werde den Schaden auch wieder gut machen und das Geld zurückzahlen", versprach einer der Angeklagten. "Ich akzeptiere, dass ich eine Strafe bekommen werde. Ich habe unrecht getan und habe eine Strafe verdient", meinte der Haupttäter.

Bei der ersten Tatserie im Jahr 2010 sollen die Beschuldigten im Alter zwischen 23 und 33 Jahren als Waffe einen Elektroschocker benutzt haben. Im vergangenen Jahr sollen die Männer mit einem Messer und Feuerlöscher bewaffnet die Überfälle begangen haben. Eine Tankstelle wurde sogar vier Mal von der Bande überfallen und ausgeraubt. Im Juli 2012 konnte die Polizei die Tatverdächtigen schließlich fassen und in Untersuchungshaft nehmen.

APA