Österreich

Hohe Mieten treiben Traditionsbetriebe in den Ruin

Heute Redaktion
Teilen

Die Mieten in der Innenstadt schnellen in die Höhe, das ist der Grund warum zahlreiche Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. Auch Übernahmen durch neue Mieter scheitern oftmals, da das Geschäft wegen der Locations nicht mehr rentabel sei, so Rainer Trefelik zum "ORF".

Die Mieten in der Innenstadt schnellen in die Höhe, das ist der Grund warum zahlreiche Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. Auch Übernahmen durch neue Mieter scheitern oftmals, da das Geschäft wegen der Locations nicht mehr rentabel sei, so Rainer Trefelik zum "ORF".

Bereits 57 Konkurse wurden alleine in der Inneren Stadt seit Jahresbeginn angemeldet. Letztes Jahr belief sich die Zahl auf insgesamt 78 Geschäfte, die im ersten Bezirk bankrott gingen. So mussten beispielsweise auch die Besitzer des traditionellen Feinkostgeschäfts "Böhle" vor kurzem in Konkurs gehen. 

Selbst wenn neue Mieter einziehen, scheitern diese oftmals. Die Nachmieter müssen meist einen Mietpreis zahlen, der den alten Preis um ein Vielfaches übersteigt. So zahlt man beispielsweise beim Stephansplatz für ein 25 Quadratmeter großes Lokal 600 Euro pro Quadratmeter. Daher sei es nicht möglich, ein Geschäft rentabel zu betreiben, so der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Rainer Trefelilk zum "ORF". Die einzigen, die sich so hohe Mietpreise noch leisten könnten, wären internationale Ketten. 

Demos werden zum Problem

Doch nicht nur die heftigen Mietpreise seien ein großes Problem der Betriebe in der City. Auch Onlinehandel und Demonstrationen erschweren das Geschäft. Denn fast jeden Samstag findet eine Demo mit hoher Polizeipräsenz in der Innenstadt statt. Zudem komme auch die erschwerte Parksituation durch die eingeführte Parkpickerlpflicht dazu, so Trefelik.

Sonntagsöffnung würde Hoffnung bringen

Österreichische Produkte, Fachberatung und außergewöhnliche Nischenprodukte sollten Kunden im ersten Bezirk anlocken. Eine Tourismuszone und die Sonntagsöffnung würde dem Geschäft auf jeden Fall helfen.

Die Besitzerin eines Papierfachgeschäfts in der Wollzeile Sonja Völker-Wellanschitz argumentiert, dass es unfair sei, dass Souvenirläden, die billige Ware aus Fernost verkaufen, am Sonntag geöffnet haben dürfen und Geschäfte, die in Wien produzieren und daher auch Arbeitsplätze fördern, benachteiligt werden.