Wien

Hohe Nachfrage nach Gratis-Coronatests in Apotheken

Heute, Montag, startete die Ausgabe der Gratis-Coronaselbsttests. Wie die Apothekerkammer berichtet, stieß das Angebot auf rege Nachfrage.

Christine Ziechert
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Aufgrund der gratis Covid-Tests herrschte großer Andrang bei den Apotheken.
Aufgrund der gratis Covid-Tests herrschte großer Andrang bei den Apotheken.
fotokerschi.at

Der Appell der Apothekerkammer, nicht gleich am ersten Tag in die Apotheken zu stürmen, zeigte nicht überall Wirkung: Wie mehrere User in den sozialen Medien berichteten, gab es heute, Montag, bereits in einzelnen der 330 wienweiten Apotheken keine Gratis-Tests mehr: "Die Nachfrage ist hoch, die Abgabe funktioniert gut", bestätigt Johann Baumgartner, Sprecher der Apothekerkammer. "Zudem werden die Kontingente in den kommenden Wochen ausgebaut und neue Tranchen geliefert", so Baumgartner weiter.

In Wien stehen laut Baumgartner diese Woche rund 650.000 Tests (für 130.000 Personen) zur Verfügung, nächste Woche kommt rund die doppelte Menge dazu. Die Apotheken werden sukzessive beliefert. Anspruch auf die fünf "Nasenbohrer-Tests" pro Monat haben versicherte Personen ab 15 Jahren, die sich nicht von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgemeldet haben. In der Apotheke muss zudem die E-Card hergezeigt werden. Im Gegensatz zu den in den Apotheken durchgeführten Corona-Tests berechtigen die Gratis-Wohnzimmertests allerdings nicht zum Besuch eines Friseurs oder einer Kosmetikerin.

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    Gratis-Tests nur mit E-Card erhältlich

    Die Gratis-Wohnzimmertests sind zudem an die E-Card gekoppelt. Kunden können auch für Bekannte und Verwandte Selbsttests mitnehmen – allerdings nur mit der entsprechenden E-Card. Diese wird in der Apotheke gesteckt und gelesen. Wer sich von der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) oder vom Service e-Medikation abgemeldet hat oder nicht krankenversichert ist, hat keinen Anspruch auf die Tests. Dieser Umstand sorgte für Kritik, u.a. von Ärztekammer, Patientenanwaltschaft und Opposition. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will für die österreichweit rund 300.000 betroffenen Personen innerhalb von zwei Wochen eine Lösung finden.

    Die Kopplung von Gesundheitsdaten (E-Card) mit medizinischer Unterstützung (Gratis-Test) sorgte zudem für Kritik bei der Organisation ARGE Daten. Demnach verbietet die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) grundsätzlich die Verwendung von Gesundheitsdaten und erlaubt diese nur "in ganz wenigen Ausnahmen". Dabei handle es sich "im Wesentlichen" um medizinische Betreuung auf Wunsch des Patienten oder die Verhinderung des Zusammenbruchs des gesamten staatlichen Gesundheitssystems – beides treffe bei den Gratis-Tests nicht zu.

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