Österreich

Höhenstraße: Test spricht gegen Pflastersteine

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Seit drei Jahren schwelt ein Konflikt um die geplante Sanierung der Wiener Höhenstraße. Während die Stadt eine durchgängige Asphaltierung bevorzugt, will das Denkmalamt die historischen Pflastersteine erhalten. Daher wurden Teststrecken mit beiden Belägen errichtet. Während die asphaltierte Fahrbahn nur übliche Abnützungen zeigt, traten beim Pflasterbelag schon erste Schäden zutage.

Seit drei Jahren schwelt der Konflikt um die geplante Sanierung der Wiener Höhenstraße. Während die Stadt eine durchgängige Asphaltierung bevorzugt, will das Denkmalamt die historischen Pflastersteine erhalten. Daher wurden Teststrecken mit beiden Belägen errichtet. Während die asphaltierte Fahrbahn nur übliche Abnützungen zeigt, traten beim Pflasterbelag schon erste Schäden zutage.

Um Klarheit in die Sache zu bringen, wurden 2010 zwei Teststrecken errichtet. Auf dem Pflaster-Probebelag sind nun erste Schäden aufgetreten, sagte Matthias Holzmüller, Sprecher der für Straßenbau zuständigen MA 28, am Montag. Man fühle sich deshalb in der Argumentation bestärkt. Eine endgültige Entscheidung fällt aber frühestens in einem halben Jahr.

Denn die zuletzt bis Ende Juni anberaumte Testphase wurde im Einvernehmen mit den Denkmalschützern noch einmal bis Jahresende verlängert, hieß es. Bis dahin will man noch detailliertere Ergebnisse sammeln. Liefern sollen diese die besagten je 200 Meter langen Probefahrbahnen: eine in Asphalt-, die andere in Pflasterbauweise.

"Schadensbild" bei Pflastersteinen

Erste Zwischenresultate gibt es aber schon. Im Pflasterabschnitt zeige sich bereits ein "Schadensbild" - und zwar vor allem in den "Kehrungen", also Kurven, und im Steilbereich. Dabei handle es sich um "Verschuppungen". "Das heißt, dass sich einzelne Steine drehen oder kippen, weil die Sandfugen etwa durch Regenwasser herausgespült oder durch die Sogwirkung der Reifen herausgezogen werden", erklärte Holzmüller.

Man habe auf dem Testabschnitt bereits Instandsetzungsmaßnahmen durchführen müssen, beispielsweise "Steine wieder reinklopfen oder Fugen nachfüllen". Beim Asphalt-Pendant könne man hingegen lediglich die "üblichen" Abnützungen feststellen, versicherte der MA 28-Sprecher.

Die Stadt steht einer Sanierung nach historischem Erscheinungsbild jedoch skeptisch gegenüber - nicht zuletzt wegen der hohen Kosten. 2010 hatte der damalige SP-Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker von geschätzten gesprochen. Zudem sei eine Fahrbahnoberfläche aus Millionen von Steinen nicht mehr zeitgemäß, wurde in der Vergangenheit wiederholt betont.

Die Höhenstraße, die unter anderem Cobenzl, Kahlen- und Leopoldsberg miteinander verbindet, stand jahrelang unter Denkmalschutz. Mit Beginn 2010 lief der Schutz automatisch aus. Das Bundesdenkmalamt hält die 14,9 Kilometer lange Straße nach wie vor für denkmalwürdig und prüft eine neuerliche Unterschutzstellung. Es geht um mehr als 100.000 Quadratmeter Fahrbahnfläche, die zwischen 1934 und 1938 großteils aus Granitkleinsteinbelag errichtet wurde.

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