Diesen Kriminalfall umweht selbst einen Hauch von Hollywood: Der Angeklagte soll letzten Herbst vorgetäuscht haben, seine Ex-Frau habe ihn in eine Gemeinde im südlichen NÖ gelockt, wo er von zwei Männern zusammengeschlagen und in einen Kofferraum gesperrt worden sei. Die Vermutung des 64-Jährigen: Er sollte ermordet werden. Schließlich soll er sich noch selbst aus dem Pkw befreien haben können.
Ein Handy mit manipulierten Chats warf der ehemalige Kapitän, der bis vor zwölf Jahren jahrelang zur See gefahren ist, in eine Polizeiinspektion, die Nachrichten sollten die Geschichte von der Entführung untermauern. Am Pkw seiner Ex-Frau soll er einen GPS-Tracker angebracht haben.
Staranwalt Michael Dohr sieht seinen Mandanten, der als Statist in der "Fluch der Karibik"-Reihe mit Johnny Depp mitgewirkt hatte, zu Unrecht beschuldigt. Die Ex-Frau soll laut seinem Mandanten einen Goldschatz im Wert von 50.000 €, den der gebürtige Wiener auf seinem Grundstück vergraben habe, gestohlen haben. "Er wollte nur, dass in dieser Sache endlich ermittelt wird", so Dohr zu "Heute".
Am 11. Juni muss der Seemann, derzeit in U-Haft, in Wr. Neustadt wegen Verleumdung vor Gericht, auch die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum wurde beantragt. Der Angeklagte gilt als zurechnungsfähig, er weise aber laut Gutachten eine Persönlichkeitsstörung auf. Dohr will ein Gegengutachten vorbringen. Es gilt die Unschuldsvermutung.