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Holocaust-Leugner Horst Mahler in Ungarn gefasst?

Der flüchtige Holocaust-Leugner Horst Mahler ist Medienberichten zu Folge in Ungarn festgenommen worden. Die ungarische Regierung dementiert jedoch.

Heute Redaktion
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Horst Mahler versuchte, in Ungarn Asyl zu erhalten.
Horst Mahler versuchte, in Ungarn Asyl zu erhalten.
Bild: Reuters/Michaela Rehle

Mahler saß von zehn Jahren Gefängnisstrafe nur sechs ab. 2015 wurde er wegen einer schweren Erkrankung in Freiheit entlassen. Er litt an Diabetes, sein linker Unterschenkel wurde amputiert.

Ende 2016 wurde die Aussetzung der Haft jedoch wieder aufgehoben, weil sich der unbelehrbare 81-Jährige anhaltend antisemitisch geäußert hatte.

Mahler flüchtete, in einem online veröffentlichten Video vom 9. April kündigte er an, dass er um politisches Asyl in einem "aufnahmebereiten, souveränen Staat" bitte.

Mahler ersuchte "Führer Orban" um Asyl

"Ich habe am 12. Mai 2017 den Führer der ungarischen Nation, Viktor Orban, ersucht, mir als politisch Verfolgtem Asyl in Ungarn zu gewähren", schrieb Mahler laut der "Mitteldeutschen Zeitung". Er vertraue "auf den Freiheitssinn des Volks der Ungarn" und lege sein "Schicksal in die Hände" der ungarischen Regierung.

Die ungarische Botschaft in Berlin winkte sofort ab. "Ungarn ist ein Rechtsstaat und Mitglied der EU, Deutschland ist ebenfalls ein Rechtsstaat und Mitglied der EU." Das Ansuchen entbehre "jeder Grundlage".

Rätsel um Festnahme: Ungarn dementiert

Die Staatsanwaltschaft München erklärte am Montag, dass Mahler festgenommen wurde. Doch Ungarn dementierte: "Gegen Horst Mahler haben ungarische Ordnungskräfte bis zum Montag Mittag keine Maßnahmen ergriffen und ihn nicht in Haft genommen", sagte Regierungssprecher Zoltán Kovacs gegenüber "Spiegel Online".

Der frühere Anwalt war vor seiner rechtsextremen Zeit linksextrem und gehörte der ersten Generation der Rote Armee Fraktion an. Auch wegen linksextremer Haftstrafen war er bereits im Gefängnis gesessen. (aj)