Der Tod der 85-jährigen Mireille Knoll schockiert nicht nur in ihrem Heimatland Frankreich. Die Ermittler sind sich nämlich sicher, dass der Mord an der Jüdin ein antisemitisches Motiv hatte.
Brutaler Mord
Knoll wurde am Freitag tot in ihrer Wohnung in Paris gefunden, nachdem die Feuerwehr dort auch noch einen Brand löschen musste. Ihr lebloser Körper wies mehrere Stichwunden auf.
Aufklärung versprochen
"Alles wird unternommen werden, um die Täter dieses barbarischen Verbrechens zu ermitteln", teilte der französische Innenminister Gerard Collomb mit. Zwei Verdächtige sitzen mittlerweile in Haft.
Auschwitz überlebt
Den Nazis, die systematisch sechs Millionen Juden ermordeten, ist Knoll im Jahr 1942 knapp entkommen. Der Holocaust-Überlebende gelang es im Alter von zehn Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter vor der "Razzia vom Velodrome d?Hiver" zu flüchten. Im Zuge dieser Aktion wurden 13.000 Juden festgenommen, ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Weiterer Fall
Der jüdische Dachverband Crif und auch Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia sind fassungslos: "Entsetzt über den tragischen Tod von Mireille Knoll, Überlebende der Shoah", twittert Korsia.
Der Verband ist besorgt über den Anstieg von antisemitischen Straftaten in den letzten Jahren. Erst vor einem Jahr wurde Sarah Halimi (65) im selben Pariser Bezirk aus antisemitischen Motiven ermordet. Sie wurde geschlagen und aus dem Fenster gestoßen.
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(red)