Österreich

"Home Schooling bleibt der Job der Schule"

Schuldirektor Glattauer gibt Noten. Heute: Unsere letzte Chance für freie Weihnachten! Und: Home-Schooling bleibt der Job der Schule!

Niki Glattauer
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Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in "Heute" Noten.
Jeden Montag gibt Schuldirektor Niki Glattauer in "Heute" Noten.
heute.at

Unsere letzte Chance für freie Weihnachten!

Letzten Montag stand hier: "Ab 16. 11. werden nur noch Kindergärten und vielleicht die Volksschulen offen sein." Heute ist der 16., ab morgen bleiben Österreichs Schulen zu, nur Kindergärten und Volksschulen "bei Bedarf" geöffnet. Damit hat Kanzler Kurz den "Glaubenskrieg Schulschließung" beendet, hart, aber goldrichtig.

Verlierer gibt es keine. Minister Faßmann hat bis zuletzt für das Offenhalten der Schulen gekämpft. Genau das muss ein Bildungsminister tun. Hochachtung! Auch die Experten, die viel aneinander vorbeigeredet haben (ohne einander zu widersprechen), haben an Glaubwürdigkeit gewonnen: Endlich wurden Zahlen genannt, die bestätigen, wovor Direktoren und Schulärzte in dieser Kolumne seit Wochen warnen: Schulen bremsen das Infektionsgeschehen nicht, sondern verstärken es! Jetzt hat der Kanzler den Wellenbrecher aktiviert. Auch das habe ich geschrieben: Als letzte Chance für frohe und vor allem freie Weihnachten!

Note: Sehr gut

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer ist seit 20 Jahren Lehrer in Wien, aktuell Direktor des "SZ-FIDS" in Meidling. Dazu hat er 13 Bücher geschrieben.
Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel finden Sie hier.

Home-Schooling bleibt der Job der Schule!

Minister Faßmanns Einsatz verdanken wir, dass sich die Schultore "bei Bedarf" auch für Lerngruppen öffnen dürfen. Das ist mehr als ein Signal, es ist ein Auftrag! Ich habe es bisher vermieden, aus der eigenen Schule zu plaudern. Aber aktuell habe ich zwei coronapositive Lehrerinnen, drei weitere in Quarantäne und die nächste Schülerin in Testung, die x-te seit Schulbeginn. Was ich damit sagen will: Auch wir hätten den Normalbetrieb nicht mehr lange geschafft. Umso mehr sind wir für das Funktionieren des Notbetriebs zuständig.

Wir werden den Eltern heute versichern, dass Distance-Learning nicht heißt, dass wir zu unseren Schülern auf Distanz gehen, und Home-Schooling nicht, dass Eltern neben all ihren Verpflichtungen und Sorgen jetzt auch noch Zweitlehrer spielen müssen. Sie sollten sich jetzt für die Gernhabung ihrer Kinder zuständig fühlen, wir für den Unterricht. Und ja, sogar wir können inzwischen SchoolFox, Zoom, MS-Teams & Co ;-)

Note: Sehr gut

Wer glaubt den Unsinn vom Bildungsverlust?

Aufmunitioniert hatten sich die Gegner von Schulschließungen mit dem Argument des "Bildungsverlusts". Sogar hochgerechnet wurde dieser: Laut IHS soll es uns zwei Milliarden kosten, wenn Kinder einen Monat lang in Eltern- statt in Schulhäusern lernen. Ich frage: Wer glaubt so einen Blödsinn! Und wer hält das jetzt für wichtig?

Der Bildungsforscher Univ.Prof. Stefan Hopmann sagte im März, als es um drei Monate Lockdown ging: "Eine durchschnittliche Schullaufbahn umfasst rund 100 Monate Schulunterricht. Der mögliche Ausfall betrifft also drei Prozent des Gesamtvolumens. Niemand wird ernsthaft behaupten können, diese drei Prozent seien für die Zukunft der Kinder bedeutsamer als die Anstrengungen, sie so gesund wie möglich zu halten." Ich sage: Vergessen wir den "Bildungsverlust". Jetzt geht es um Lebensgewinn.

Note: Sehr gut
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