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Homo-Partnerschaft: Juracka für Standesamt

Heute Redaktion
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Der Wiener ÖVP-Chef Manfred Juracka ist für die Öffnung von Standesämter für homosexuelle Paare. "Partnerschaften soll man auf dem Standesamt eingehen können", sagt er in der "Presse". Parteilinie ist das nicht, hat sich doch die Volkspartei bei der Einführung der Eingetragenen Partnerschaft dagegen gewehrt, dass die Verpartnerung generell am Standesamt stattfinden kann. Möglich ist dies nur in Statutarstädten, weswegen Verpartnerungswilligen in Wien die Standesämter bereits offen stehen.

Der Wiener ÖVP-Chef Manfred  Juraczka ist für die Öffnung von Standesämter für homosexuelle Paare. "Partnerschaften soll man auf dem Standesamt eingehen können", sagt er in der "Presse". Parteilinie ist das nicht, hat sich doch die Volkspartei bei der Einführung der Eingetragenen Partnerschaft dagegen gewehrt, dass die Verpartnerung generell am Standesamt stattfinden kann. Möglich ist dies nur in Statutarstädten, weswegen Verpartnerungswilligen in Wien die Standesämter bereits offen stehen.

Im 2009 beschlossenen Eingetragene Partnerschafts-Gesetz (EGP) war auf Wunsch der ÖVP festgeschrieben worden, dass die Verpartnerung gleichgeschlechtlicher Paare vor den Personenstandsbehörden zu erfolgen hat und diese auch die Register führen. In den Statutarstädten sind das zwar die Standesämter, in allen anderen Städten und Gemeinden aber die Bezirkshauptmannschaften. Ende des Vorjahres hatte der Verfassungsgerichtshof (VfGH) befunden, dass diese Regelung auch verfassungskonform ist.

Juraczka spricht sich in der Presse für das Standesamt als Verpartnerungsort aus. Es sei "wichtig, dass wir die Probleme homosexueller Menschen ernst nehmen. Sie sind nicht homosexuell, weil sie die ÖVP oder die Kirche ärgern wollen". Ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare lehnt er indes - wie die gesamte ÖVP - ab: "Ich glaube, dass es für die Entwicklung sinnvoll ist."

Sein oberösterreichischer Parteifreund, der dortige Landeshauptmann Josef Pühringer, warnt im Samstags-"Standard" ganz "eindringlich" vor einer Gleichstellung homosexueller Paare mit heterosexuellen bei der Adoption: Das "Idealbild" der Volkspartei sei nun einmal "die Familie mit Mutter, Vater und Kindern". Pühringer betonte zugleich aber auch: "Wir haben großes Verständnis, wenn die mal nicht gelingt – also für Alleinerzieherinnen und so."