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Homosexuelle protestieren bei "CSD"

Heute Redaktion
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Tausende Homosexuelle haben am Samstag in Berlin bei der Parade zum "Christopher Street Day" gegen Diskriminierung protestiert. Unter dem Motto "Wissen schafft Akzeptanz" zogen sie feiernd und tanzend vom Stadtteil Kreuzberg zum Brandenburger Tor.

Tausende Homosexuelle haben am Samstag in Berlin bei der Parade zum "Christopher Street Day" gegen Diskriminierung protestiert. Unter dem Motto "Wissen schafft Akzeptanz" zogen sie feiernd und tanzend vom Stadtteil Kreuzberg zum Brandenburger Tor.

Am Straßenrand verfolgten Hunderttausende Zuschauer das Spektakel. Die Organisatoren sprachen von insgesamt rund 700.000 Teilnehmern und Schaulustigen. Berlins Regierender Bürgermeister (SPD) gab den Startschuss zu der bunten und zugleich hoch politischen Parade.

Protest vor russischer Botschaft

Insbesondere die schwierige Lage von Homosexuellen in Russland wurde bei der 34. Berliner Parade angeprangert. Ein großes Porträt zeigte den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Regierungschef Dmitri Medwedew als Schwulenpaar im Stil des französischen homosexuellen Künstlerduos Pierre und Gilles.

Homosexuelle werden in Russland vielfach diskriminiert. Bis 1993 galt Homosexualität in Russland als Straftat und bis 1999 als psychische Krankheit. Mitte Mai hatte die Stadtverwaltung von Moskau erneut eine "Gay Pride"-Demonstration verboten; es war bereits das siebente Mal in sieben Jahren.

Verhaftungen in Russland

Im März war in St. Petersburg eine Verordnung in Kraft getreten, das "Propaganda" für Homosexualität und Pädophilie verbietet. In Putins Geburtsstadt wurde daraufhin Anfang Mai erstmals ein bekannter russischer Homosexuellen-Aktivist verurteilt.

Der 34-jährige Nikolai Alexejew hatte mit einem Transparent vor dem Rathaus gegen Diskriminierung von Homosexuellen protestiert. Mit den Paraden in der Tradition des "Christopher Street Day" erinnern Homosexuelle in aller Welt jährlich an den legendären Aufstand 1969 in New York.