Österreich

Hotel Imperial kocht für den Caritas-Suppenbus

Für viele Menschen ist das die einzige warme Mahlzeit des Tages. Die Nachfrage ist im Sommer deutlich größer.

Heute Redaktion
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365 Tage im Jahr sind die beiden Suppenbusse der Caritas im Einsatz. Rund 250 Gäste haben die beiden fahrenden "Restaurants" pro Tag. Jeweils vier Stationen fahren die beiden Busse an pro Tag an. Überraschenderweise ist die Nachfrage im Sommer an manchen Tagen vier mal größer als im Winter. "Heute.at" hat eine der Touren begleitet.

Hotel Imperial

Los geht die Tour diesen Dienstag im luxuriösen Hotel Imperial am Ring. Es gibt nämlich "imperiale" Gulaschsuppe aus der Küche des Hotels. Damit will das Hotel das ausschließlich durch Spenden finanzierte Projekt der Caritas unterstützen. Normalerweise kochen Freiwillige der Caritas für die Hilfsbedürftigen. Jetzt werden die beiden Busse einfach beim Lieferanteneingang beladen. Gegen 19.00 Uhr geht es los zur ersten Station.

Friedensbrücke

Um 19.45 kommt der Bus bei der U4-Station Friedensbrücke, gleich beim Abgang zum Donaukanal, an. Kaum geparkt kommen schon die ersten der rund 30 Gäste. Eine von ihnen ist Susi. Sie sagt: "Ich komme schon seit 29 Jahren". Sie kommt aber nicht nur als Gast zum Essen, sie legt Wert darauf, dass sie eine Helferin ist. Sie wird uns noch einmal auf der Tour begegnen. Nach etwa 25 Minuten geht es weiter zur nächsten Station. Denn der Bus muss pünktlich um 20.25 Uhr in Floridsdorf sein. "Die Gäste verlassen sich auf uns, wenn wir nicht pünktlich sind, kommen sie nicht mehr", erklärt Josef, der das Projekt koordiniert.

Floridsdorf

Gleich neben der S-Bahn Unterführung hält der Bus pünktlich um 20.25 an. Hier ist weniger mehr als am Schottenring. Darum muss alles zack zack gehen. Tische aufbauen, Teller, Brot und Suppe bereitstellen. Dennoch werden alle Gäste prompt versorgt, nicht zuletzt weil auch der Direktor des Hotel Imperial Mario Habicher selbst mit anpackt. Beim Abbauen erzählt Josef: "Rund 25 Prozent unserer Gäste haben Wohnungen. Sie müssen aber bei Strom, Gas und Lebensmitteln sparen".

Praterstern

Hier ist der Andrang bei weitem am Größten. Obwohl es schon 21.00 Uhr am Abend ist.Rund 60 Gäste kommen zum "Hotspot", trotz des Alkoholverbots. Das Geschlechterverhältnis ist, wie bei allen Stationen der Tour, etwa 5:1. Von allen Stationen der Tour ist es die anonymste, mit den wenigsten Stammgästen. Die "imperiale" Suppe kommt offensichtlich gut an. Viele der Gäste kommen, um sich noch einmal einen Nachschlag zu holen. Obwohl hier die meisten Gäste sind, steht trotzdem nicht mehr Zeit zur Verfügung. Dementsprechend schnell muss es beim Zusammenräumen gehen.

Schottentor

Pünktlich um 21.40 Uhr kommt der Suppenbus pünktlich bei der letzten Station an. Am Schottentor, gleich bei der japanischen Botschaft wird noch einmal aufgebaut. Trotz der fortgeschrittenen Stunde, stellen sich hier immerhin noch rund 20 Gäste an. Auch Susi ist wieder da, um beim Auf- und Abbau zu helfen. Einer der Gäste ist Serge aus Moldawien: "Ganz großes Lob an die Küche. Das Essen schmeckt sehr gut", sagt er zu Heute.at. Damit endet die Tour für den "Heute"-Reporter. Aber nicht für die Freiwilligen der Caritas. Der Bus muss zurück ins Depot, Geschirr gewaschen und alles für morgen vorbereitet werden.

Unterstützung

Das Caritas-Projekt "Canisius-Bus" ist 100 Prozent spendenfinanziert. Ohne die mehr als 100 Freiwilligen könnte das Projekt nicht durchgeführt werden. Wenn Sie helfen wollen, gehen sie auf: https://www.caritas-wien.at/canisibus/