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HTC One A9 im Test: Die Android-iPhone-Alternative?

Heute Redaktion
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Nach dem M8 und M9 startet nun das im Oktober 2015 vorgestellte HTC One A9 in Österreich. Das Android-Smartphone, das optisch dem iPhone fast gleicht, bringt ein schickes Metallgehäuse und ein Top-Innenleben mit sich. Wir haben getestet, was das HTC One A9 um rund 579 Euro alles kann und ob es nicht nur in Hinsicht auf das Aussehen dem iPhone Konkurrenz macht.

Nach dem M8 und M9 startet nun das im Oktober 2015   um rund 579 Euro alles kann und ob es nicht nur in Hinsicht auf das Aussehen dem iPhone Konkurrenz macht.

Design und Eindruck

OK, um das Thema kommt man sowieso nicht herum, also gleich zu Anfang: Ja, das iPhone 6s und das HTC One A9 sehen auf der Rückseite fast ident aus. Wer sich von wem hat inspirieren lassen, ist ein Streitthema für die Anhänger beider Seiten. Kurz gefasst: Vor allem die Antennenstreifen sind auffällig. Die hatte das HTC bereits beim M7 im Jahr 2013, das iPhone bereits beim iPhone 5. Damit war Apple etwas früher dran. Klon hin oder her, aus welcher Designstätte die Idee wirklich kommt, wissen wohl nur die Unternehmen selbst.

Das erste in Österreich ab sofort erhältliche Smartphone mit Android 6.0 Marshmallow (Die Nexus-Geräte 5X und 6P erscheinen erst) macht einen sehr hochwertigen Eindruck dank seines Metallgehäuses. Zu kaufen gibt es die Varianten Silber und Dunkelgrau, später sollen Rot und Gold folgen. Das Aluminum-Smartphone liefert dabei gewohnt spitzenmäßige HTC-One-Qualität. Die Ecken wurden im Gegensatz zu den Vorgängern noch mehr abgerundet, auch beim Display. Die nach oben gewanderte Kamera und der nun auch runde Blitz passen sich gut in den Luxus-Look ein.

Handhabung und Features

Mit 5 Zoll ist das A9 noch so kompakt (146 x 71 x 7,3 Millimeter), dass es gut in der Hand liegt. Bei der Handhabung zeigt sich ein Vorteil des Aluminiumgehäuses: Fingerabdrücke sind bei weitem nicht so sichtbar wie auf anderen Materialien. Wasserdicht ist das HTC One A9 zwar nicht, aber wenigstens spritzwassergeschützt. In der rechten Geräteseite liegt der toll geriffelte Powerbutton und die Lautstärkewippe, beide sind ohne hinzusehen leicht zu finden. Gegenüberliegend findet man SIM- und microSD-Slot, unten microUSB-Port, Kopfhöreranschluss und Lautsprecher.

Leider sucht man Frontlautsprecher beim HTC One A9 vergeblich. Gut macht HTC dies dadurch, dass ein Digital-Analog-Umwandler Studiosound abliefert, wenn man hochwertige Kopfhörer an der Smartphone hängt. Wer also wirklich ein Smartphone wegen dem Sound kauft und darauf Wert legt, wird sowieso Kopfhörer benutzen. Bei den technischen Daten (Octa-Core-Prozessor mit vier 1,5- und vier 1,2 GHz-Kernen, 2 GB RAM) setzt HTC in der oberen Mittelklasse an. Aufgrund des stromsparenden und leistungsfähigen Chips gibt es aber auch bei grafikintensiven Spielen oder hochwertigen Filmen kein Ruckeln. 

Fingerabdrucksensor und Speicher

Ein Highlight des HTC One A9 ist der Fingerabdrucksensor im Home-Button, der blitzschnell und zuverlässig reagiert. Beim Einrichten wird der Nutzer darum gebeten, einen Finger in verschiedenen Positionen auf den Sensor zu legen, um den Fingerabdruck einzugeben. Hat man dies gemacht, entsperrt das Gerät in Millisenkunden, wenn man den Finger an den Sensor hält. Im Test betrieb trat dahingehend nicht ein Fehler auf. Gut zu wissen, wenn man später mit dem Sensor über Android Pay bezahlen will.

Leider leistet sich das HTC One A9 beim Speicher einen groben Schnitzer - so wie viele andere aktuelle Top-Smartphones auch. 16 Gigabyte sind als Speichervariante einfach viel zu wenig - bedenkt man, dass mit Betriebsystem und installierten Apps fast nur noch 10 Gigabyte davon wirklich zur Verfügung stehen. Wie bei anderen Geräten gilt aber auch hier: Zumindest lässt sich der Speicher über den microSD-Slot erweitern, bis hin zu 2 TB. Also am besten gleich eine microSD-Karte dazukaufen.

Display und Kamera

Beim HTC One A9 gibt es ein Full HD Display erstmals mit AMOLED statt LCD, mit 1.920 x 1.080 Pixel, was nicht Spitzenklasse, aber vollkommen ausreichend ist. Die Farben wirken dadurch stärker als bei den Vorgängern. Bei der Ablesbarkeit im Sonnelicht hat sich zu den Vorgängern nichts verändert, die ist weiterhin super. HTC regelt nun generell die Ablesbarkeit abhängig von dem Umgebungslicht. Noch kurz zum Akku: Dieser ist mit durchschnittlicher Nutzung nach gut zwei Tagen leer, nutzt man Androids neue Doze-Funktion ausgiebig, kommt man sparsam auf über zwei Wochen.

Bei der Kamera paart sich Hochleistungsausstattung mit 13-Megapixel-Mittelklasseauflösung. Toll ist der Phasenfokus, der optische Bildstabilisator und der Doppelblitz, die selbst aus schwierigen Umgebungen das Beste scharfe Bild herausholen. Wer in dunklen Umgebungen fotografiert, sollte sich aber ein bisschen mit den manuellen Funktionen spielen, denn sonst reizt die Automatikaufnahme die technischen Möglichkeiten der Kamera nicht annähernd aus - und man ist umsonst enttäuscht vom Gerät. Die Frontkamera arbeitet mit 4,1 Megapixel und liefert durchschnittliche Bilder ab, beide Kameras können zudem mit Full HD aufnehmen.

Preis und Fazit

HTC hat noch jede Menge weitere Neuerungen und nette Funktionen in das One A9 gepackt, wie die Ultrapixel-Funktion bei Selfies, einen Hyperlapse-Modus für Zeitrafferaufnahmen, eine beeindruckenden Schnellladefunktion und eine angenehm dezent auf Android aufgebaute Sense-Bedienoberfläche. Als kleiner Wermutstropfen bleiben der geringe Speicher und der Preis von 579 Euro, der anhand der Ausstattung doch etwas hoch ausfällt.

Keine Frage, das HTC One A9 spielt ganz oben in der Smartphone-Liga mit, gefährdet aber die wirklichen Spitzengeräte nicht. Während manche Ausstattungsmerkmale, vor allem der Speicher und der etwas geringere Arbeitsspeicher, bei preisgleichen Geräten höher ausfallen, spricht trotzdem einiges für das HTC One A9. Vor allem beim Design gesehen ist das Geld immerhin gut investiert - das Smartphone sieht nicht nur absolut edel aus, sondern ist auch stabil und so gut verarbeitet, dass es lange ein Hingucker sein wird. Und ja, in vielen Bereichen kann es dem iPhone Konkurrenz machen, wenn man es schon nicht als "iPhone für Android-Nutzer" bezeichnen will.

Rene Findenig

[email protected]

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