Der Finanzskandal um die HTL Mödling, Österreichs größte Schule, weitet sich immer mehr aus, Ermittlungen sollen bereits seit Dezember geführt werden.
Lehrer, die internationale Reisen durchgeführt haben, müssen seit Monaten auf ihr Geld warten. "Es wird einfach nicht ausbezahlt", so die Kritik. Hintergrund dürften Ungereimtheiten bei den Erasmus-Geldern sein.
In einer E-Mail hatte der Direktor der Schule die Kollegenschaft von der Finanzaffäre informiert: "Ich möchte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass das Büro des Verwaltungsleiters vorläufig geschlossen bleibt. Nach einer angeordneten Überprüfung habe ich als Dienststellenleiter die Verpflichtung wahrgenommen und eine Meldung an die Bildungsdirektion veranlasst. Die Behörden haben umgehend reagiert und eine vorläufige Suspendierung des Verwaltungsleiters ausgesprochen."
Seitens der Bildungsdirektion NÖ wurde die Innenrevision des Bildungsministeriums und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, der Verwaltungsleiter vorläufig suspendiert. Laut "Heute"-Infos geht es um rund 400.000 Euro, die fehlen sollen.
Auf "Heute"-Anfrage bestätigte Erich Habitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt, dass gegen einen Verdächtigen wegen Untreue ermittelt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Bereits nach einem Hackerangriff 2013 musste die Schule viel Geld in die Hand nehmen. Größere Anschaffungen oder Reparaturen seien nun nicht mehr durchführbar, rumort es in der Lehrerschaft.
Dazu kommt das weit verzweigte Vereinssystem: Der "Verein zur Förderung der HTL Mödling" hat, wie berichtet, Konkurs angemeldet. Dazu gibt es auch noch die Vereine "Information und Technische Entwicklung an der HTBLuVA Mödling" sowie den Verein für Kultur und Bildung der HTL Mödling – immer mit den gleichen Personen in Rotation besetzt, so die Kritik seitens betroffener Lehrer.
Und Probleme gibt es auch an einer anderen Stelle: Mehr als 150 Schülerinnen und Schüler sind derzeit auch im Schülerheim untergebracht. Masseverwalter Martin Beck versucht laut "ORF NÖ" den Fortbetrieb sicherzustellen. Gespräche mit der Bildungsdirektion bezeichnet er als "konstruktiv". Dabei gehe es um einen Überbrückungskredit, damit der Heimbetrieb überhaupt weiter fortgesetzt werden kann, darüber seien auch die Eltern informiert worden.