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Sind die Huawei Freebuds Lite die besseren Airpods?

Heute Redaktion
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179 Euro sind für die Apple Airpods fällig, 229 wenn man das Case kabellos laden will. Mit den Freeubuds Lite hat Huawei einen Herausforderer um 70 Euro.

Während die In-Ear-Kopfhörer von Apple kaum im Preis fallen, haben die Freebuds der Chinesen einen Sturz hingelegt: Von anfangs 129 Euro Startpreis sind die heuer erschienen Kopfhörer nun bei Amazon bei 70 Euro angelangt – und auf heimischen Preissuch-Portalen gar bei 65 Euro angelangt. Doch können sie mit beinahe eines Drittel des Preises mit den Airpods mithalten? Oder sind die gar besser?

Koppeln kann man die Freebuds Lite mit Android- und iOS-Smartphones. Äußerlich sehen die Lite-Kopfhörer den Apple-Teilen sehr, sehr ähnlich. Die Freebuds gibt es in schwarzer und weißer Farbe, mit jeweils passendem Ladecase dazu. Probleme, dass die rund 6 Gramm wiegenden Geräte gut im Ohr sitzen, gibt es nicht. In der Packung sind insgesamt vier Paar Silikonaufsätze enthalten: Groß, mittel, klein und Sport.

Qualitativ hochwertiges Äußeres

Mit den verschiedenen Größen sollte jeder Ohrentyp den passenden Kopfhörer basteln können. Der Silikonaufsatz wird dabei einfach vom Kopfhörer gezogen und ein neuer angepresst. Hochwertig wirken die Aufsätze zwar nicht, sie sind aber leicht zu reinigen und erfüllen ihren Zweck. Für zustätzlichen Halt gibt es an jedem Kopfhörer einen Silikonring, zwei Ersatzringe sind zudem in der Packung zu finden.

Ein mögliches aus dem Ohr rutschen, wie wir es bei den Airpods erlebt haben, kam bei den Freebuds nicht vor. Im Gegensatz zu den Aufsätzen wirken die Freebuds selbst sehr hochwertig. Auch das Ladecase, das locker in die Hosentasche passt, überzeugt: Die Freebuds rasten darin gut ein, das Case schließt mit einem scharfen Klick und das Scharnier macht auch nach Hunderten Öffnungs- und Schließvorgängen nicht schlapp.

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Auch im Regen kein Problem

Ungewohnt ist, dass der rechte Ohrhörer links im Case liegt und umgekehrt, daran gewöhnt man sich aber schnell. Verwechslungsgefahr herrscht trotzdem, denn sowohl im Case als auch auf den Kopfhörern ist das "L"- und "R"-Symbol dermaßen klein abgebildet, dass man es beinahe mit der Lupe suchen muss. Punkten kann man dafür wiederum mit IPX4: Die Schutzart besagt, dass die Freebuds gegen Spritzwasser aus allen Richtungen sicher ist. Ein Nutzen im Regen ist also kein Problem.

Nur der erste Koppelungsvorgang ist etwas mühsam. Dazu muss das Case erst geladen, dann mit den Kopfhörern im Inneren geöffnet werden. Danach drückt und hält man kurze Zeit den Knopf am Ladecase, stellt am Smartphone die Bluetooth-Verbindung her und lädt sich im Idealfall noch die Freebuds Lite App herunter, um das neueste Update einzuspielen. Die App ist leider ein großer Schwachpunkt: Dort findet sich zwar die Anleitung und die Update-Möglichkeit, aber sonst nichts. Kein Feintuning, kein Equalizer, kein Akkuzustand oder ähnliches.

Verlässliche Verbindung

Positiv ist aber, wie die Freebuds Lite nach Erstkoppelung in der Praxis funktionieren. Öffnet man das Case und entnimmt einen Kopfhörer, startet automatisch der Koppelungsvorgang. Muss man bei anderen In-Ears erst ein paar Sekunden warten, kann man so mit den Freebuds direkt Musik hören, sobald man sie im Ohr hat. Praktisch, und die Verbindung selbst zeigte sich äußerst zuverlässig.

Einige Eigenheiten gibt es, die sich weder als positiv, noch als negativ bewerten lassen. Zum einen ist da die Funktion, durch die die Freebuds pausieren, sobald man nur einen Ohrhörer aus dem Ohr nimmt. Logisch, meist will man sich auf etwas konzentrieren, doch eine optionale Wiedergabe auch beim Entfernen eines Kopfhörers gibt es nicht. Und: Beim Zurückstecken ins Ohr muss man die Wiedergabe wieder manuell starten – entweder über das Smartphone oder die Touchbedienung am Ohrhörer.

Smarte Sensoren fehlen

Auf die Touchbedienung kann man sich verlassen, sie löst gut aus. Tippt man zwei mal etwas stärker auf den rechten Hörer, startet oder pausiert die Wiedergabe beziehundgweise nimmt Telefonate an oder beendet sie. Am linken Hörer wird so der Sprachassistent von Google gestartet, der dann auch eine Sprachsteuerung der Freebuds ermöglicht. Was uns trotzdem gefehlt hat: Eine Laustärkefunktion. Dazu findet sich kein Sensor am Gehäuse der Freebuds. Ebenso wenig um zum nächsten Song zu springen oder zurückzuspulen.

Die Soundwiedergabe zeigt sich mit mehr Stärken als Schwächen. Für den niedrigen Preis klingen die Freebuds kristallklar, ermöglichen ungewöhnlich hohe Lautstärken, zeigen ausgeglichene Höhen und Tiefen und eine akzeptable Geräuschunterdrückung. Einzig beim Bass wäre mehr drinnen gewesen. An die Airpods kommt man beim Sound nicht ran, kann bei dem Preisunterschied aber überraschend gut mithalten.

Gutes Mikros, wenig Akku

Klanglich sind die Freebuds die perfekten Begleiter für Straßenbahn, U-Bahn, Bus und Co. und funktionieren auch beim Telefonieren hervorragend. Die unten liegenden Mikrofone sind so sensibel, das man auch in lauten Umgebungen kaum mehr als flüstern muss, um vom Gegenüber verstanden zu werden. Dass die Freebuds Lite eher was für den Pendlerverkehr und nicht für Langstrecken sind, zeigt der Akku.

Er hält bei mittlerer Lautstärke im Test drei Stunden und zehn Minuten durch, keine Meisterleistung. Den Akkustand selbst kann man übrigens beim Koppeln nur für einen Sekundenbruchteil am Bildschirm sehen. Wiederum gut gelöst: Das Ladecase ermöglicht drei bis vier komplette Aufladungen in jeweils unter einer Stunde. Selbst ist das Case in unter zwei Stunden geladen.

Kein Airpod-Killer, aber...

Minder starker Akku, nicht ganz so guter Sound und weniger smarte Funktionen: Die Huawei Freebuds Lite sind nicht die besseren Airpods. Doch hier folgt das große Aber: Für den Preis und vor allem den Preisunterschied zur Apple-Konkurrenz machen die Huawei-In-Ears extrem gute Figur. Wer günstige In-Ears mit passablem Sound zum Sport, die tägliche Strecke zur Arbeit und wieder nach Hause oder für einen Spaziergang im regen sucht, ist bei den Huawei Freebuds Lite richtig.