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Huawei könnte bei Suchmaschine Qwant einsteigen

Die französische Suchmaschine Qwant macht Verluste. Nun könnte eine Finanzspritze aus China helfen. So könnte künftig Huawei bei der Firma mitmischen.

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    Die französische Firma Qwant wurde 2011 – auch mithilfe von Staatsgeldern – gegründet.
    Die französische Firma Qwant wurde 2011 – auch mithilfe von Staatsgeldern – gegründet.
    Qwant

    Die chinesische Telekomfirma Huawei könnte die Suchmaschine Qwant aus Frankreich finanziell unterstützen. Das geht aus einem Bericht das Magazins "Politico" hervor. Qwant wurde 2011 gegründet und zum Teil auch mit französischen Staatsgeldern finanziert. Ziel der Firma ist es, eine datenschutzfreundliche Alternative zum Platzhirsch Google zu schaffen und somit auch allgemein den europäischen Tech-Sektor zu stärken.

    Allerdings geht es dem französischen Start-up nicht gut. Die Firma hat letztes Jahr 13 Millionen Euro verloren, im Jahr zuvor waren es 23 Millionen und auch 2018 schrieb Qwant rote Zahlen mit einem Verlust von rund elf Millionen Euro, berichtet "Politico". Nun könnte eine Finanzspritze von Huaweis Tochterfirma Hubble helfen.

    Bank sagt "Oui"

    Der Qwant-CEO Jean-Claude Ghinozzi bat die Aktionäre, der Finanzierung in Höhe von acht Millionen Euro zuzustimmen. Hubble könnte die Anleihen innerhalb von zwei Jahren "mit entsprechender Genehmigung" in Firmenanteile zwischen 5 und 7,5 Prozent umwandeln. Trotz Spannungen um Huawei hat die französische Staatsbank Caisse des Dépôts, die selbst Qwant-Aktien hält, der Unterstützung aus China zugestimmt. Eine Stellungnahme gegenüber "Politico" lehnte die Bank ab.

    Die finanzielle Unterstützung könnte bedeuten, dass die chinesische Firma in Zukunft ein Mitspracherecht bei Qwant erhält. Dies zu einer Zeit, in der Huawei von mehreren Regierungen der Spionage beschuldigt und aus wichtigen Märkten verdrängt wurde, kommentiert "Politico". Huawei hat die Vorwürfe in der Vergangenheit stets zurückgewiesen.

    Qwant auf Handys

    Die Partnerschaft von Huawei und Qwant geht auf den März 2020 zurück. Damals hatten die beiden Firmen ihre Zusammenarbeit auf mobilen Geräten angekündigt. In einigen Ländern in Europa war die Suchmaschine Qwant danach standardmäßig auf P40-Smartphones vorinstalliert.

    Dies, weil Huawei wegen eines Streits mit den USA keine amerikanischen Produkte von Google mehr einsetzen durfte. Finanzielle Details dieser Partnerschaft sind keine bekannt, sie beinhalten aber die Aufteilung der Werbeeinnahmen, die P40-Nutzer und -Nutzerinnen mit der Suchmaschine generieren, schreibt "Politico".