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Huawei MateBook 14s im Test: Ein Powerhouse

Ein Top-Notebook zum günstigen Preis: Huawei liefert mit dem Matebook 14s eine überraschend starke Notebook-Leistung ab. "Heute" hat es getestet.

Rene Findenig
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    Ähnlich wie beim mit seinem 13,9 Zoll großen Display des X Pro schafft es Huawei auch beim neuen MateBook 14s, ein recht großes 14,2 Zoll Display in einem sehr kompakten Gehäuse unterzubringen.
    Ähnlich wie beim mit seinem 13,9 Zoll großen Display des X Pro schafft es Huawei auch beim neuen MateBook 14s, ein recht großes 14,2 Zoll Display in einem sehr kompakten Gehäuse unterzubringen.
    Heute

    Bisher verfolgte Huawei zwei Computer-Strategien: Auf der einen Seite standen absolute Luxus-Notebooks wie die Serie rund um das Huawei MateBook X Pro, auf der anderen Seite günstige Einsteiger- und Mittelklassegeräte, die beim Design etwas klobiger und schwerer ausfielen. Nun scheint Huawei mit dem neuen MateBook 14s eine neue Schiene aufziehen zu wollen – und zumindest das erste Gerät davon überzeugt voll. Preislich bleibt man attraktiv, die Leistung ist Flaggschiff-würdig.

    Ähnlich wie beim mit seinem 13,9 Zoll großen Display des X Pro schafft es Huawei auch beim neuen MateBook 14s, ein recht großes 14,2 Zoll Display in einem sehr kompakten Gehäuse unterzubringen. Es fällt zwar mit rund 314 x 230 x 16,7 Millimeter nicht ganz so schlank und klein wie das X Pro aus, ist aber immer noch handlich genug, um es mobil nutzen zu können und in der Tasche oder dem Rucksack unterzubringen. Mit 1,43 Kilogramm ist das 14s zudem etwas gewichtiger ausgefallen, ein Schwergewicht ist es jedoch nicht.

    Preis ist Mittelklasse, die Leistung Highend

    "Heute" hat das Modell in grüner Farbe getestet – in Österreich wird vorerst allerdings nur das graue Modell erscheinen. Preislich findet sich Huaweis neues Notebook in der oberen Mittelklasse wieder, es kostet 1.299 Euro. Das mag viel wirken, die Verarbeitung und das Design sind jedoch eindeutig dem Highend-Segment zuzuordnen. Das Wichtigste jedoch: Im Inneren arbeitet Spitzentechnik, mit der man sich eindeutig nicht mit der Mittelklasse, sondern den Flaggschiffen matcht.

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    Äußerlich geht es gewohnt schick zu, das kennt man von Huawei: Statt dem Logo gibt es nun einen eingeprägt wirkenden, glänzenden Huawei-Schriftzug im Deckel des Geräts, der Rest ist in matter Metalloptik gehalten, das Gehäuse fühlt sich dadurch top an. Außerdem hält das Gehäuse Fingerabdrücke gut fern und auch kratzeranfällig zeigte sich das Testgerät nicht. Beim Aufklappen zeigt sich ein guter Widerstand, das Notebook kann mit einer Hand geöffnet werden, der Bildschirm ist aber starr genug, dass er auch bei leichten Berührungen nicht sofort verrutscht.

    Beim Display zeigt sich Huawei als Vorreiter

    Das Display ist rechts und links von sehr schmalen Bildschirmrändern geprägt, oben und unten sind sie etwas breiter ausgefallen. Das hat jedoch einen für viele Nutzer vielleicht sogar positiven Grund: Statt die Kamera nämlich wie beim Flaggschiff in eine versenkbare Taste zu verbauen, ist sie beim MateBook 14s tatsächlich im oberen Displayrahmen zu finden. Damit der Bildschirmeindruck symmetrisch ausfällt, finden sich im unteren Bereich des Displayrahmens wieder ein minimalistischer Huawei-Schriftzug. Insgesamt ergibt das eine schön anzusehende Screen-to-Body-Ratio von 90 Prozent.

    Das heißt: 90 Prozent der Fläche wird vom Bildschirm eingenommen, nur zehn Prozent machen die Bildschirmränder aus. Eingeschaltet, überrascht Huawei gleich mit einem Feature, das für Notebooks noch eher außergewöhnlich ist. Auf Highend-Handys kann die Bildwiederholrate bereits auf bis zu 144 Hertz hochgedreht werden, am Huawei MateBook 14s ist das zumindest auf 90 Hertz möglich. Damit zeigt sich der Technologiekonzern als einer der Vorreiter. Das Display ist abr auch abseits davon eines der Highlights des Geräts.

    MateBook 14s bekam viele Highend-Funktionen

    Das 14,2 Zoll große Display im Seitenverhältnis 3:2 löst mit 2.520 x 1.680 Pixeln recht scharf auf, Helligkeit und Farbkontrast sind hervorragend, die automatische Helligkeitsanpassung reagiert gut und das Display kann so hell gestellt werden, dass selbst Sonnenlicht beim leicht spiegelnden Bildschirm nicht zum Problem wird. Wer will, kann das MateBook 14s außerdem per Touch-Eingaben bedienen, das war bisher meist ausschließlich den absoluten Highend-Geräten von Huawei vorbehalten.

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    Im Inneren des Notebooks geht es überraschend stark zu: Einem Intel-Core-i7-Prozessor der elften Generation stehen mächtig starke 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zur Seite. Außerdem punktet Huawei mit einer Intel-Iris-X-Grafikeinheit und 512 GB SSD-Speicher. Eine solch starke Kombination stellt eine absolute Ausnahme im Preissegment und bei der Größe des Geräts dar. Entsprechend flott geht es zu: Multitasking, Videoschnitt, Games, alles schaukelt das MateBook ohne Probleme, hier wird man mit einem echten Powerhouse und Arbeitstier verwöhnt.

    Endlich richtige Schnellladung bei Notebooks

    Bei den Anschlüssen geht es klassisch zu, das kennt man auch vom Flaggschiff-Modell X Pro, bei der die Konfiguration beinahe ident ist: Es gibt zwei USB-C-Steckplätze (beide können zum Laden des Notebooks genutzt werden), einen USB-A-Port, einen HDMI-Anschluss und eine 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse. Verzichten muss man auch hier auf Extras wie Thunderbolt oder Kartenleser, dazu hat Huawei aber separat erwerbbare Adapter im Sortiment. Was noch auffällt: Statt kleine Kunststoff-Füße wurden dem Notebook an der Unterseite zwei längliche Standleisten spendiert, sie fallen stabil aus.

    Beim Akku gibt es nicht viel zu klagen, bei Durchschnittsnutzern hält er rund zehn Stunden und damit locker einen Arbeitstag lang durch. Das ist weder Rekord, noch Manko, man darf zufrieden sein. Spannend ist aber, dass das Huawei MateBook 14s eines der ersten Notebooks mit einer echten Schnellladung sein dürfte. Huawei liefert ein 90-Watt-Netzteil mit das dem Notebook in nur 15 Minuten genug Power einspeist, damit es wieder bis zu zwei Stunden lang läuft. Auch eine komplette Ladung ist in einer Stunde erledigt. Warm wird das MateBook übrigens beim Arbeiten und laden etwas, jedoch nicht heiß.

    Besser geht es in Sachen Sound kaum mehr

    Hochklassig geht es schließlich auch in Sachen Sound zu. Laut dem Technologiekonzern ist es das erste MateBook mit "Huawei Sound". Dabei findet sich an der Unterseite (und nicht mehr links und rechts der Tastatur wie beim X Pro) dieses Mal ziemlich große Lautsprecher, bei denen zwei Hoch- und zwei Tieftöner verbaut sind. In Zusammenarbeit mit Algorithmen sollen sie einen Rundum-Klang erzeugen. Im Test ist das MateBook 14s eine der stärksten Klangmaschinen überhaupt: Hohe Lautstärken sind verzerrungsfrei, der Bass ist kräftig, der Klang klar – besser geht es in Sachen Audio kaum mehr.

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    Gewohnt gut funktioniert der Fingerabdrucksensor im Einschalt-Knopf des Notebooks, auf Wunsch kann das Gerät aber auch per Gesichtserkennung und PIN entsperrt werden. Die Tastatur wiederum bietet einen recht kurzen, aber knackigen Hub, die Tasten sind groß genug für eine fehlerfreie Eingabe ausgefallen. Was in den Details auffällt: Eine eigene Taste, um die Kamera zu deaktivieren – das bieten mittlerweile viele Hersteller aus Privatsphäre-Gründen –, finden sich beim MateBook 14s nicht. Wer sich also dahingehend Sorgen macht, müsste bei diesem Gerät die Kamera abkleben.

    Ein absolut starkes Notebook zum soliden Preis

    Alleine vom Preis her gesehen überrascht das Huawei MateBook 14s mit seiner Highend-Leistung, mit der in vielen Teilbereichen kaum ein anderes Gerät in diesem Kosten-Segment und dieser Zoll-Größe mithalten kann. Der Top-Eindruck setzt sich beim Sound und der Ladezeit fort. In Sachen Leistung, Ladung und Klang muss sich das neue Huawei-Notebook jedenfalls nicht vor den Flaggschiffen anderer Hersteller verstecken. Als Betriebssystem kommt Windows 10 zum Einsatz, im "Heute"-Test war dabei bereits ein kostenloses Upgrade auf Windows 11 möglich.

    Doch auch abseits der absoluten Highlights hat das Huawei MateBook 14s sehr viel zu bieten. Die Verarbeitung ist einmal mehr hochkarätig, das Display liefert eine saubere und scharfe Darstellung und das Gehäuse ist modern und schick. Kleine Abstriche gibt es wegen der nicht so großen Auswahl an Anschlüssen und dem minimal größeren und schwereren Dimensionen des Geräts im Vergleich zu absoluten Luxus-Flaggschiffen. Wer aber ein paar Gramm und Millimeter mehr in kauf nimmt, bekommt ein Powerhouse, das die Top-Leistung auch noch locker einen Arbeitstag durchhält.