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Huawei MatePad 11 im Test: Turbo-Tablet mit HarmonyOS

Huawei hat sein neues Tablet MatePad 11 auf den Markt gebracht. Erstmals läuft darauf HarmonyOS, zudem gibt es tollen Sound und 120 Hertz am Display.

Rene Findenig
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    Das Huawei MatePad 11 gibt es um 449 Euro in der Farbe Grau mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher zu kaufen. Das Tablet geizt dabei nicht mit Neuerungen.
    Das Huawei MatePad 11 gibt es um 449 Euro in der Farbe Grau mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher zu kaufen. Das Tablet geizt dabei nicht mit Neuerungen.
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    Ruhig wurde es jüngst am Tablet-Sektor, doch nun hat Huawei ein neues Gerät veröffentlicht. Das Huawei MatePad 11 gibt es um 449 Euro in der Farbe Grau mit 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher zu kaufen. Das Tablet geizt dabei nicht mit Neuerungen: Neben einem 120-Hertz-Display und einer beinahe bombastischen Sound-Ausstattung kommt erstmals auf einem Huawei-Tablet das brandneue Betriebssystem HarmonyOS zum Einsatz.

    Das bedeutet auch, dass das Tablet ohne Google-Dienste wie den Play Store, GMail oder Google Maps auskommen muss. Huawei gleicht das wie bei den Smartphones mit der hauseigenen AppGallery aus, in der nun auch zahlreiche attraktive Alternativen zu den traditionellen Google-Apps zu finden sind. Mit HarmonyOS gibt es zudem ein Betriebssystem, dass Android sehr ähnelt, aber auch smarte Funktionen von Apples iOS nachahmt, was sich sehen lassen kann.

    Hervorragendes Display verbaut

    Der 10,95 Zoll große Bildschirm macht das MatePad 11 zu einem Riesen unter den Tablets. Die Ecken zeigen sich stark abgerundet, die Bildschirmränder sind extrem schmal ausgefallen. Das matte Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Legierung, die Fingerabdrücke gut fernhält und sich dabei gut und hochwertig anfühlt. Das Kameramodul ragt etwas aus der Rückseite hervor, was es kratzeranfällig machen könnte, die Lautstärke-Buttons und der Power-Knopf sind dezent verbaut.

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    Trotz der Größe von 165,3 x 253,8 x 7,25 Millimetern ist das Tablet mit einem Gewicht von 485 Gramm nicht allzu schwer ausgefallen. Das IPS-LCD-Display zeigt eine hervorragend hohe Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixel, was alle Inhalte gestochen scharf darstellen lässt. Durch die hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz, die man bisher eigentlich nur von Highend-Smartphones kannte, ist das Bedienerlebnis extrem flüssig.

    Massig Power unter der Haube

    Die Farben und Kontraste sind stark, die Blickwinkelstabilität ist hoch. Bei Sonneneinstrahlung spiegelt der Bildschirm zwar, die hohe Lichtstärke von 500 gleicht das aber etwas aus, wenngleich auch nicht vollkommen bei direkter, starker Sonneneinstrahlung. Im Inneren des MatePad 11 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 865 Prozessor mit massig Power. 5G gibt es zwar nicht, mit der Chip-Ausstattung ist das Tablet aber abseits davon eines der stärksten überhaupt am Markt.

    Damit und zusammen mit den 6 GB Arbeitsspeicher schupft das Tablet nicht nur anspruchsvolle Anwendungen mühelos, sondern macht auch bei den leistungsintensivsten Spielen gute Figur. Zwar wohl nicht als Gaming-Gerät gedacht, kann das Huawei MatePad 11 sehr wohl dafür eingesetzt werden. Allzu viele Videos und Games kann man sich mit dem 128 GB großen internen Speicher nicht auf das Tablet spielen, der Speicher lässt sich aber per Micro-SD-Karte auf 1 TB erweitern.

    Lobenswerte Kamera-Ausstattung

    Das Kamerasystem kann zwar keinesfalls mit den Huawei-Smartphone-Flaggschiffen mithalten, tolle Schnappschüsse sind aber möglich. Auf der Hinterseite knipsen 13 Megapixel samt Blitz, auf der Vorderseite sind es acht Megapixel. Bei guten Lichtverhältnissen entstehen damit saubere und scharfe Fotos oder tolle 4K-Videos, wird es dunkler, beginnt allerdings das Bildrauschen. Gerade unter den Tablets zählen die Kameras aber zur Oberklasse und sind durchaus lobenswert.

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    Die Frontkamera wird auf Wunsch alternativ zur PIN auch zum Entsperren des Tablets per Gesichtserkennung genutzt, denn einen Fingerabdrucksensor gibt es nicht. Auch ein traditioneller Klinkenstecker für Kopfhörer wurde ausgespart. Geladen wird das Tablet über einen USB-C-Anschluss, über den per (mitgeliefertem) Adapter die Kopfhörer angeschlossen werden können. Eine kabellose Ladung ist nicht möglich. Der 7.250 mAh Akku hält mit einer Laufzeit von rund 12 Stunden auch einen Arbeits-Marathon durch, die komplette Ladezeit beträgt etwas mehr als 90 Minuten. Hervorragende Werte!

    Technisch auf dem neuesten Stand

    Absolut keine Schwachstellen zeigt das Tablet bei den Funktionen. Bluetooth 5.1 oder Wi-Fi 6 sind am neuesten Stand der Technik, dazu gibt es durch vier Lautsprecher in Kooperation mit dem Audio-Experten Harman Kardon. Der Sound ist kristallklar und bleibt es auch bei hohen Lautstärken, eine Ausnahmeerscheinung unter den Tablets. Vier Mikrofone machen das MatePad 11 zudem perfekt für Videocalls. Gesprächspartner sind klar verständlich und berichten dies auch von uns.

    Damit das Tablet auch zum Arbeitstier und Laptop-Ersatz werden kann, können der Stylus M-Pencil und ein magnetisches Keyboard verbunden werden, Letzteres wirkt auch als Schutzhülle. Beide Gadgets verbinden sich magnetisch mit dem Tablet und versorgen sich so mit Strom. Das Zubehör gibt es derzeit noch im Rahmen einer Rabattaktion gratis bei teilnehmenden Händlern dazu, ansonsten muss es separat erworben werden. Im Test zeigte sich die Kombi aus Tablet und Zubehör toll, vor allem beim mobilen Arbeiten, wenn man wenig mitnehmen will.

    Viel Licht beim neuen Betriebssystem

    Mit HarmonyOS gibt es zudem ein neues Nutzer-Erlebnis. Das Betriebssystem, das bisher hierzulande nur bei der neuen Huawei Watch 3 Serie zum Einsatz kam, zeigt sich erstmals auf einem großen Display. Punkten kann das Betriebssystem mit blitzschnellen Reaktionen, einer flüssigen Arbeitsweise und einer leicht verständlichen Gesten-Steuerung. Mit der Petal-Suche findet man zudem Apps als apk-Dateien, die nicht in der AppGallery enthalten sind. Dort auch zu haben: Etwa Netflix, das mit allen Funktionen in der neuesten Version installiert wird. Übersichtlich sind die vielen Steuerungs-Menüs, Statusleiste und Widgets geraten, sie erinnern in Teilen frappant an das iOS-Betriebssystem.

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    Auf einige Apps müssen Huawei-Nutzer zwar vorerst weiter verzichten, die Lücke wird aber kleiner und viele Anwendungen wie Banking-Apps lassen sich entweder über Petal-Search finden oder wurden wie GMail direkt in Huawei-Apps wie dem Mail-Programm integriert. Technisch jedenfalls überzeugt das Huawei MatePad 11 auf ganzer Linie: Es bietet eine starke Prozessor-Ausstattung, tollen Sound, einen richtig guten Bildschirm und smarte Funktionen. Der Preis dafür ist sehr fair, schließlich bekommt man mit dem Tablet einen fast vollwertigen Laptop-Ersatz geliefert.