0:6 in den ersten 37 Minuten. Gladbach schlittert am Sonntag in ein Debakel. Im eigenen Stadion lassen sich die "Fohlen" vom ÖFB-Star Philipp Lienhart, Torschütze zum 3:0, und seinen Kollegen nach allen Regeln der Kunst vorführen.
Noch vor der Pause ist das halbe Dutzend an Gegentoren voll. Der SC Freiburg nimmt den Fuß vom Gas und bringt seinen Vorsprung im zweiten Durchgang souverän über die Zeit. Freiburg ist Vierter. Gladbach nur 13.
Besonders bitter: In der Vorwoche verlor Gladbach das Rhein-Derby gegen Köln klar mit 1:4. Wackelt jetzt der Job vom Trainer Hütter? Nein! Das verrät Sportdirektor Max Eberl.
Eberl über Hütter: "Wenn wir im Fußball dahin kommen, dass man zwei Spiele verliert und dann generelle Fragen gestellt werden, dann kann ich mich damit nicht identifizieren, weil man entscheidet sich für etwas, man geht einen Weg, da heißt es mal durch dick und dünn zu gehen und nicht sofort die Entscheidung zu nehmen, irgendetwas muss verändert werden."
Es sei "surreal, was heute passiert ist. Du hast gemerkt, dass bei den Jungs totale Unsicherheit war. Morgen müssen wir aufwachen und wieder aufstehen. Wir haben einiges aufzuarbeiten. Es sind zu viele Gegentore, das macht es für uns zu schwer."
Hütter richtet sich nach der Pleite an die Fans: "In erster Linie geht es darum, sich für unser Auftreten zu entschuldigen, das so nicht zu akzeptieren ist. Wenn man die ganze Trainingswoche gesehen hat, auch das Abschlusstraining gestern, würde man nie auf die Idee kommen, dass dabei so eine Leistung herauskommt. Unmittelbar nach dem Spiel ist es für mich unerklärlich."
"Wir haben es trainiert, wir wussten auch, dass Freiburg da sehr, sehr gut ist. Wir waren wie paralysiert, in Schockstarre natürlich, weil wir so früh so hoch hinten waren. Es gibt da nichts zu entschuldigen. Wenn du vier Tore nach einer Standardsituation bekommst, ist das bedeutend zu wenig."
Torschütze Lienhart: "Wir haben viele Duelle gewonnen, waren brandgefährlich bei ruhenden Bällen und haben auch verdient gewonnen. Die Standards kamen gut, wir sind gut eingelaufen und waren dann eiskalt, daher denke ich schon, dass das auch an der Qualität von uns liegt."