Ukraine

"Humanitäre Hilfe" – Oma findet Bombe in Milchpackerl 

Immer perfider werden die Einfälle der russischen Armee in der Ukraine: Eine ukrainische Großmutter fand laut eine Sprengfalle in einer Milchpackung. 

Nikolaus Pichler
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Viele Orte in der Ukraine können nur unzureichend versorgt werden. Hier im Bild: Die ukrainische Armee verteilt Milch in Butscha.
Viele Orte in der Ukraine können nur unzureichend versorgt werden. Hier im Bild: Die ukrainische Armee verteilt Milch in Butscha.
Rodrigo Abd / AP / picturedesk.com

Nur knapp entkam eine ukrainische Großmutter dem Tod durch eine Bombe. Das berichtet die britische "Daily Mail" in Berufung auf ukrainische Medien. Demzufolge händigte ein russischer Soldat der Frau aus der belagerten Stadt Cherson eine Packung Milch aus. 

Doch als die betagte Dame die Packung öffnete, wurde sie stutzig. Denn unter dem Deckel der Packung fielen ihr Drähte auf. Als die Frau die Packung laut Bericht weiter under die Lupe nahm, fand sie einen Detonator am anderen Ende des Drahtes. 

"Meine Mutter bemerkte, dass etwas nicht stimmte"

Der Sohn der Rentnerin sagte gegenüber lokalen Medien "Meine Mutter im Ruhestand bemerkte, dass mit dieser Milch etwas nicht stimmte, als hätte jemand schon einmal davon getrunken oder sie wäre kaputt. Sie hat den Deckel vorsichtig abgeschraubt und mir gezeigt, was da war."

Laut "Daily Mail" hätte die Bombe eigentlich beim Öffnen der Milchpackung hochgehen sollen. 

Russland setzt auf ukrainische Produkte für Fallen

Russland verbreitet aktuell Informationen, wonach die Einwohner der belagerten Städte "humanitäre Hilfslieferungen" durch die Armee bekämen. Um den Einheimischen vorzugaukeln, dass die Produkte makellos sind, verwendeten russische Soldaten ukrainische Produkte, heißt es zudem weiter. 

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere Flugabwehrsysteme der ukrainischen Streitkräfte außer Gefecht gesetzt. Bei der Stadt Barwinkowe in der Ostukraine seien zwei Luftabwehrsysteme S-300 mit Raketen und Artillerie zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau am Dienstag. Auch eine Abschussrampe für Kurzstreckenraketen vom Typ Totschka-U sei dort vernichtet worden.

Russland greift Luftabwehrsysteme an

Die Angaben von Konaschenkow waren nicht unabhängig überprüfbar. Die leistungsstarken Systeme S-300 sowjetischer Bauart können anfliegende Flugzeuge und Raketen im Umkreis von 300 Kilometern abwehren. Barwinkowe liegt im Rückraum der ukrainischen Truppen, die den Norden des Gebiets Donezk gegen die verstärkten russischen Angriffe verteidigen. Zur Lage am Boden in der Region äußerte sich Konaschenkow nicht.

An anderen Orten im Gebiet Donezk seien zwei ukrainische Flugabwehrsysteme der Typen Buk-M1 und Ossa zerstört worden, sagte der Sprecher. Seinen Angaben nach beschossen die russische Artillerie und die Raketentruppen seit Montag fast 1.300 Ziele in der Ukraine.

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    Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge besteht derzeit eine reale Gefahr eines Dritten Weltkrieges. "Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", erklärte Lawrow im russischen Fernsehen.
    Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge besteht derzeit eine reale Gefahr eines Dritten Weltkrieges. "Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", erklärte Lawrow im russischen Fernsehen.
    APA-POOL / APA / picturedesk.com

    500 ukrainische Soldaten wurden laut dem russischen Verteidigungsministerium getötet. Dutzende gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie seien zerstört worden. Auch zwei Munitionsdepots in der östlichen Region Charkiw seien getroffen worden, teilt das Ministerium weiter mit.

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