Österreich

Aufstand gegen Rasse-Listen für Hunde

Heute Redaktion
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Die Erweiterung der "Listenhunde" sei sinnlos. Stattdessen sollten mehrere Maßnahmen folgen.
Die Erweiterung der "Listenhunde" sei sinnlos. Stattdessen sollten mehrere Maßnahmen folgen.
Bild: iStock

Der Österreichische Hundehalterverband (ÖHV) fordert angesichts der jüngsten Vorfälle ein "sinnvolles Maßnahmenpaket statt sogenannte Rasselisten".

Bei einem Heurigen in Perchtoldsdorf wurde am Sonntag ein zweijähriges Mädchen von einem Dackel gebissen und dabei so schwer verletzt, dass es im künstlichen Tiefschlaf liegt. Erst Ende September wurde ein einjähriger Bub von einem Rottweiler angegriffen. Der kleine Waris starb später im Spital an den schweren Verletzungen durch die Hunde-Attacke – "heute.at" berichtete.

Leider sind diese beiden Fälle keine Ausnahme. Eine Diskussion über strengere Strafen für Hundehalter oder die Aufnahme weiterer Hunderassen auf die sogenannte Rassenliste wird seither geführt. Der Österreichische Hundehalterverband (ÖHV) meldete sich am Montag angesichts der vermehrten Vorfälle zu Wort und fordert ein sinnvolles Maßnahmenpaket. "Einzelne Hunderassen auf eine Liste gefährlicher Hunde zu setzen (oder diese Liste gar zu erweitern, wie von der Politik aktuell gefordert, ist sinnlos", meint der ÖHV.

Gefährlichkeit nicht auf Größe beschränken

Dass größere Hunde grundsätzlich mehr Schaden anrichten könnten als kleine, dafür bedürfe es keiner Wissenschaft. Allerdings beweise dieser aktuelle Fall mit einem Dackel, dass man Restriktionen für Hundehalter im öffentlichen Raum nicht einfach auf große Hunde beschränken könne, wie von Gottfried Waldhäusl (FPÖ) zuletzt gefordert. "Die Größe des Hundes spielt bei Hundebissverletzungen bei Kindern aufgrund deren geringer Körpergröße keine Rolle", argumentiert der Verband in einer Aussendung am Montag.

Stattdessen solle die Politik "von den untauglichen Rasselisten abweichen und an einer sinnvollen Lösung arbeiten", fordert der ÖHV. Sinnvoll sei etwa ein Maßnahmenpaket, dass mehrere Aspekte umfasst.

Listenhunde
Für folgende Hunde, sogenannte Listenhunde, sowie für Kreuzungen dieser Hunde untereinander beziehungsweise mit anderen Hunden, besteht in Wien die Verpflichtung, einen Hundeführschein abzulegen:

--- Bullterrier
--- Staffordshire Bullterrier
--- American Staffordshire Terrier
--- Mastino Napoletano
--- Mastin Espanol
--- Fila Brasileiro
--- Mastiff, Bullmastiff
--- Tosa Inu
--- Pitbullterrier
--- Rottweiler
--- Dogo Argentino (Argentinischer Mastiff)

ÖHV-Maßnahmenpaket zur Vermeidung von Hunde-Bissunfällen

Dazu zähle auch, dass die Polizei etwa eine entsprechende Ausstattung mit Chip-Lesegeräten erhält, um die Chippflicht zu kontrollieren.

Damit könne verhindert werden, dass Personen, die (aus körperlichen oder sonstigen Gründen) nicht in der Lage sind, einen Hund zu halten, auch keinen bekommen

Es gehe darum, auffällige Hunde bzw. Halter herauszufiltern und nicht pauschal eine bestimmte Rasse an den Pranger zu stellen. In jener Datenbank könnten auch etwaige Bissattacken festgehalten werden.

Es sei wichtig zu wissen, woher ein Hund stammt. Lt. ÖHV würde ein Großteil der "auffällig gewordenen" Hunde aus dem Osten kommen, wo Welpen zum Teil ohne Menschenkontakt in Zuchtfabriken aufwachsen.

Hunde, die sozial isoliert in Zuchtbetrieben aufwachsen, könnten "kein normales Hundeverhalten" haben. Daher sollte es Handel- und Importbeschränkungen geben.

ÖHV-Maßnahmenpaket zur Vermeidung von Hunde-Bissunfällen

Würde man die Gefährlichkeit von Hunderassen an der Häufigkeit von Beißunfällen messen wollen, dann müssten laut ÖHV andere Rassen in der Liste stehen, nicht aber die derzeit als sogennannte "Kampfhunde" aufgelisteten. "In allen, auch wissenschaftlich geführten Statistiken, die Hundebeißverletzungen nach Hunderassen und im Verhältnis zu ihrer Populationsgröße auswerten, kommen die von Politikern als gefährlich gelisteten Rassen gar nicht oder in den hinteren Rängen vor", unterstreicht der Hundehalterverband seine Forderungen.

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