Österreich

Hunde-Detektive gehen in Wien auf "Mördersuche"

Heute Redaktion
Teilen

Hundetrainerin Daniela Linsbauer führt Hundebesitzer und ihre Partner mit der kalten Schnauze auf eine "mörderische" Schnitzeljagd. "Heute" war dabei.

Alarm im idyllischen Essling (Donaustadt): Auf einem Hochstand im Naturschutzgebiet Himmelteich wurde eine männliche Leiche gefunden. Die Polizei ist ratlos und bittet die Hundedetektive um Unterstützung. So beginnt der Schnüffelkrimi von Hundetrainerin Daniela Linsbauer (33).

Sie ist spezialisiert auf Welpentraining, "Mantrailing", also die Suche nach Personen und "artgerechte Auslastung". Dabei geht es darum, den Vierbeinern genug Auslauf zu bieten und auch darum, sie zu fordern. "Wenn das zu wenig passiert, suchen sich Hunde selbst einen Ausgleich und fangen zum Beispiel an, Schuhe zu zerkauen".

Schnüffelkrimis bewegen Hund und Menschen und fordern ihre Kommunikation

Seit über einem Jahr ist Daniela als Hundetrainerin tätig, davor ließ sie sich vier Jahre lang aus- und weiterbilden. "Die Schnüffelkrimis verfolgen mehrere Ziele. Zum Einen bringen sie Hund und Frauchen oder Herrchen an die frische Luft und schafft Bewegung für beide. Zum anderen geht es auch darum, dass die Besitzer die Signale ihrer Vierbeiner besser erkennen lernen sollen", erklärt Daniela gegenüber "Heute".

Hinweise führen auf die Fährte des "Mörders"

Dazu bietet die Schnüffelrallye die perfekte Gelegenheit, denn eine erfolgreiche Mörderjagd klappt nur durch das Zusammenspiel der vier- und zweibeinigen Ermittler. Etwa eine Stunde vor Beginn des Hunde-Krimis legen Daniela und ihr Team Hinweise aus. In den kleinen Sackerln stecken neben Extrawurst und Käse (um die Fellnasen-Schnüffler anzulocken) auch Hinweise zum Opfer, der Art seines Ablebens und seinem Leben. Während sich die Hunde über ihre Beute hermachen, müssen ihre Besitzer die Hinweise sammeln, Rätsel lösen und so Schritt für Schritt auf die Spur des Mörders.

Schnitzeljagd kann auch traumatisierten Hunden helfen

Mitmachen kann an sich jeder Hund. "Es sind keine Vorkenntnisse notwendig, wichtig ist aber, dass die Hunde sozialisiert sind und gut mit anderen Hunden umgehen können", erklärt Daniela. Zur Sicherheit klärt die Hundetrainerin vor Start aber die Verhaltensweisen der Hunde ab. "Manchmal haben kleine Hunde Angst vor den großen. Es gibt aber auch Fälle wie der von Blue, die schon fünfmal von Hunden gebissen wurde, beim letzten Mal endete der Angriff fast tödlich". Für Blue ist die tierische Schnitzeljagd daher auch ein Resozialisierungstraining, bei dem sie sich langsam wieder an andere Hunde gewöhnen kann.

Die Inspirationen für ihre Schnüffelkrimis findet Daniela hauptsächlich in Büchern. "Ich nehme die Idee und stoppel' den Rest zusammen, damit er zu den Hunden passt". Die Krimis werden maximal dreimal durchgespielt, dann überlegt sich die Trainerin ein neues Szenario. Jeden Monat gibt es also neue Verbrechen aufzuklären. Auch die "Tatorte" wechseln: "Mir ist wichtig, dass die Gebiete groß genug sind, damit sich die Hunde beim Ermitteln nicht gegenseitig auf die Pfoten treten".

Im Jänner startet neuer Fall für die Fellnasen-Schnüffler

Am 20. Jänner startet dann Danielas neuer Fall: In "Eiskalter Mord" wird eine Frau vom einem Schneepflug erfasst und stirbt noch an der Unfallstelle. Nur: In dieser Nacht hatte laut Stadtverwaltung kein Fahrer Dienst. War es ein Unfall oder wurde sie kaltblütig ermordet? Um den Fall zu lösen, rücken wieder Hobby-Detektive und ihre Partner mit den kalten Schnauzen aus.

Eine Anmeldung ist noch möglich. Pro Hunde-Besitzer-Team kostet die Schnitzeljagd 45 Euro, eine weitere Begleitperson zahlt 20 Euro. Im Durchschnitt dauert es drei Stunden bis der Mörder gefunden ist. Alle Infos zum Schnüffelkrimi gibt es hier.