Wirtschaft

Hunderte Euro mehr – doch Ruf nach 35 Arbeitsstunden

Brisanter Auftakt der dritten Kollektivvertrags-Runde der Sozialberufe und Pflege. Sie sollen 7,18 Prozent mehr bekommen, wollen aber weniger Arbeit.

Rene Findenig
Egal welche Branche – die Gehaltsverhandlungen gestalten sich heuer besonders brisant.
Egal welche Branche – die Gehaltsverhandlungen gestalten sich heuer besonders brisant.
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Für rund 130.000 Beschäftigte in den Sozial- und Pflegeberufen beginnt nun die dritte KV-Verhandlungsrunde. Die Arbeitgeber bieten zum Auftakt ein ungewohnt hohes Gehaltsplus von 7,18 Prozent. Der Arbeitnehmerseite sei "ein guter Abschluss wichtig", gerechnet werde mit einem Inflationsplus von 7,5 prozent und das Gehaltsplus solle da drüber liegen, "da fehlt noch ein bissl was", hieß es. Rauslaufen solle es letztlich auf ein zweistelliges Plus, richtig aussprechen will das aber vor den Verhandlungen niemand. 

Gehaltsangebot als "Beleidigung"

Spießen könnte es sich aber vor allem am Arbeitspensum, die Arbeitnehmerseite pocht auf eine Reduktion auf 35 Wochenstunden, während die Arbeitgeber das bisher strikt ablehnen. Beide Seiten betonten aber im Vorfeld: Eine Eskalation durch Streiks wolle man nicht, man wolle fair miteinander verhandeln. Die Zeichen auf Streik stehen dagegen bereits bei den Metallern, diese Woche gibt es bereits Betriebsversammlungen. Auf Arbeitnehmerseite bezeichnete man die angebotene Gehaltserhöhung von 4,1 Prozent als "Beleidigung".

Im Handel wiederum wurde die erste Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen, die Gewerkschaft zeigte sich "verwundert, dass Arbeitgeber kein Angebot auf den Tisch gelegt haben". Auch hier wurden bereits Betriebsratsitzungen und Betriebsversammlungen angekündigt. Auf Arbeitgeberseite zeigte man dagegen Unverständnis, "dass die Gewerkschaft aktuell gerne ein besonders hohes Gehaltsplus hätte, doch angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen müssen sich alle nach der Decke strecken". Zehn Prozent solle die Forderung betragen.

Abbruch auch bei den Eisenbahnern

Und bei den Eisenbahnern haben die Arbeitgeber ein Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung vorgelegt. Nicht genug für die Arbeitnehmer, weswegen es ebenso kracht: "Für mich ist völlig unverständlich, dass unser Angebot über sieben Prozent Gehaltserhöhung für die vida tatsächlich die Grundlage für den Abbruch der Gespräche, Betriebsversammlungen und mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ist", so der Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen und Chefverhandler der Arbeitgeber, Thomas Scheiber.

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