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Hunderte Fälle – Betrüger geben sich als Polizisten aus 

Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich als falsche Polizisten ausgeben. Christa Chorherr (85) erzählt, wie auch sie Opfer der Kriminellen wurde.

Maxim Zdziarski
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Christa Chorherr erfuhr am eigenen Leib, dass jeder Opfer der Betrüger werden kann.
Christa Chorherr erfuhr am eigenen Leib, dass jeder Opfer der Betrüger werden kann.
Denise Auer

Die Betrugsmasche der "falschen Polizisten" beschäftigt die Wiener Polizei sowie die Bevölkerung bereits seit 2018. In Wien wurden bisher 205 vollendete und rund 590 versuchte Betrugstaten verzeichnet. Mittlerweile konnten vom Landeskriminalamt Wien 110 Fälle aufgeklärt werden. Der Gesamtschaden liegt im beträchtlichen Millionenbereich.

"Nur durch intensive Aufklärungsarbeit und Prävention kann es gelingen, gemeinsam gegen die Betrüger vorzugehen", so die Wiener Polizei in einer Aussendung. Die Exekutive appelliert an die Bevölkerung, Eltern, Großeltern sowie Urgroßeltern zu warnen und zu schützen. Die Täter gehen dabei mit verschiedensten Betrugsmaschen vor.

Betrüger geben sich als Polizisten aus

Beim sogenannten "falschen Polizisten" suchen die Betrüger im Telefonbuch nach "älteren" Vornamen, die auf Senioren schließen lassen. Anschließend kontaktieren sie das ausgesuchte Opfer und geben sich als Polizisten aus. Dabei erfinden sie verschiedenste Szenarien, um an das Ersparte der Opfer zu gelangen.

Oft erzählen die Tätergruppen dann, dass sich im Nahbereich vermehrt Einbrüche ereignet haben und sie deshalb Wertgegenstände sowie Bargeld zur Sicherheit in einer Polizeidienststelle verwahren müssen. In anderen Fällen soll ein Angehöriger in einen Unfall verwickelt sein, wobei die Opfer eine Kaution für die Haftentlassung bezahlen sollen.

Die Fantasie der Betrüger ist dabei scheinbar grenzenlos. Durch geschickte Gesprächsführung der Täter gelingt es ihnen, die Opfer derart unter Druck zu setzen, dass sie den Aufforderungen oftmals gutgläubig nachkommen.

Seniorin geniert sich, Opfer zu sein

Christa Chorherr, Witwe von Journalist Thomas Chorherr und Mutter des Grünen Ex-Politikers Christoph Chorherr, musste am eigenen Leib erfahren, wie es ist, Opfer der gemeinen Betrüger zu werden. Auch wenn sie weiß, dass sie selbst keine Schuld trifft, geniert sie sich, auf die perfiden Tricks reingefallen zu sein: "Es ist eine Situation, in der man komplett manipuliert wurde." Obwohl für Christa Chorherr während der Tat immer ein mulmiges Gefühl spürbar war, war sie "wie in Trance" und tat, was die Kriminellen von ihr verlangten. Die gesamte Geschichte erzählt die Wienerin im Video: 

Wiener Polizei warnt eindringlich:
- Die Polizei verwahrt niemals Geld oder Wertgegenstände.
- Beenden Sie verdächtige Telefonate und wählen Sie 133.
- Nennen Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen.

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