Tod nach Rettung
Hunderte Haustiere wurden versehentlich Schlangenfutter
250 Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse aus einem US-Tierheim landeten in einer Reptilienzuchtfirma. Wie das passieren konnte, weiß keiner.


Der mutmaßliche Tod von Hunderten Nagetieren erschüttert zwei Tierschutzvereine in den USA. Etwa 250 Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäuse, die sich in der Obhut der Tierschützer befanden, seien vermutlich an Reptilien verfüttert worden, berichteten lokale Medien.
"Wir hätten uns nicht vorstellen können, dass so etwas in Verbindung mit unserer Organisation passiert", sagte der Vorstandsvorsitzende der Humane Society of Southern Arizona, Robert Garcia. "Ich bin untröstlich für die Tiere, ich bin untröstlich für unsere Gemeinde, ich bin untröstlich für unsere Organisation, deren Aufgabe es ist, Tiere zu schützen und zu retten."

Verbleib der Tiere blieb lange ungeklärt
Weil das Tierheim in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien überfüllt war, waren im August 300 Nagetiere zu Garcias Tierschutzverein nach Tucson im US-Bundesstaat Arizona gebracht worden. Dort kamen sie jedoch nicht an. Wie die Zeitung "Arizona Republic" berichtete, landeten die Tiere stattdessen bei einem Betreiber einer Reptilienzuchtfirma, die auch lebende und gefrorene Tiere als Futter verkauft.
Am Ende wurden demnach 62 der Nager an den Tierschutzverein in Tucson zurückgegeben. Was aus den restlichen Individuen wurde, war zunächst unklar.
Bereits im September hatte der Fernsehsender KVOA aus Tucson zum Verbleib der Tiere recherchiert. Die Humane Society of Southern Arizona entließ später ihren Geschäftsführer, ein weiteres Mitglied der Führungsebene trat zurück. Der Tierschutzverein in Tucson erwägt rechtliche Schritte gegen das Reptilienzuchtunternehmen und lässt die Vorfälle intern untersuchen, ebenso wie der Tierschutzverein aus San Diego. In Arizona soll im Dezember ein Abschlussbericht vorliegen.