Das gab's noch nie
Dort regnet es zurzeit Reptilien
Nicht nur in Parks kommt es zurzeit zu einer noch nie dagewesenen Reptilienplage im US-Bundesstaat Florida. Auch in Autos und Häusern lauern Leguane.
Durch die vielen Flusskanäle im Sonnenstaat der USA werden Leguane zu einem richtigen Problem für das Ökosystem. Sie hocken auf Bäumen, neben Flussufern und schrecken auch vor einem Besuch in Autos und Häuser nicht zurück. Doch nicht nur für die Umwelt können die frechen Reptilien zu einer Gefahr werden, denn ihre Vorliebe Tunnel und Höhlen zu buddeln bringen Hausfundamente, Gehsteige sowie Kanalufer zum Absacken und Einstürzen.
Invasive Art seit den 60ern
Normalerweise gehören Leguane gar nicht zu den heimischen Reptilien von dem US-Bundesstaat. In den 60er Jahren waren sie allerdings als Haustiere auch dort extrem beliebt - zumindest bis man sie schließlich ausgesetzt hatte, denn ein Grüner Leguan kann beispielsweise bei guter Pflege auch 25 Jahre alt werden. In den letzten Jahren ist es ihnen gelungen, sich rapide zu vermehren und die Halbinsel auf den Kopf zu stellen.
Der "Iguana Man"
Allen Problemen zum Trotz gibt es jedoch zumindest einen richtigen Fan, der kleinen Drachen. Darren Anselmo lässt es sich nicht nehmen, die Tiere mit Früchten zu locken und zu füttern. Der ehemalige Farmbesitzer hat offenbar Sehnsucht nach dem Leben am Bauernhof und versucht nun die Tier"pflege" auch im kleinen Reihenhäuschen in Fort Lauderdale fortzusetzen. Er ist auch der Ansicht, dass die Leguane ohne ihn wahrscheinlich verhungern würden. Rund 150 Dollar pro Woche kostet ihm die Verpflegung der wilden Reptilien, die nicht immer ganz artgerecht zu sein scheint wenn auch Mini-Donuts als Nachspeise verfüttert werden.
Auch die Penisschlange kriecht durch Florida:
Seine 67-jährige Nachbarin allerdings findet seine täglichen Fütterungsstunden weniger amüsant und ist der festen Überzeugung, dass erst Anselmo die Leguane in großer Vielzahl angelockt habe. Auch die Regierung forderte bereits die Bevölkerung dazu auf, die Echsen zu töten, da sie ohne natürliche Feinde kaum zu stoppen wären. Immerhin rief dies einen neuen Berufszweig ins Leben: Die Leguan-Exterminator, die pro Woche ungefähr 300 Stück der invasiven Art erlegen. Nur eine Kältewelle könnte ebenfalls zu einer Dezimierung führen, doch der Klimawandel verhindert diesen ...