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Hunderte Tiere in britischem Horror-Zoo verendet

Heute Redaktion
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Im englischen South Lakes Safari Zoo vegetieren die Tiere unter katastrophalen Zuständen vor sich hin. Auch eine Zoowärterin wurde schon durch einen Tiger getötet. Nach Jahren der Qualen soll der Tierpark nun endlich geschlossen werden.

— Suzie Robertson (@Suzie_Robs)

Den South Lakes Safari Zoo als Ort des Grauens zu beschreiben, ist noch eine Untertreibung: In den vergangenen vier Jahren sind in der Einrichtung in Dalton-in-Furness in der nordenglischen Grafschaft Cumbria rund 500 Tiere verendet. Allein im vergangenen Jahr sollen es 123 Tiere gewesen sein. In britischen Medien kursieren Bilder eines Jaguars, der seine eigene Pfote angefressen hat, einer blutigen Giraffe und Fotos von Pinguinen, deren Betonbecken im Hochsommer kein Wasser hat.

Experten inspizierten den Zoo und legten kürzlich einen Bericht vor, der den Behörden empfiehlt, die Lizenz des Besitzers nicht zu verlängern. Nun droht dem Tierpark die Schließung. Auch eine Online-Petition mit bereits über 80.000 Unterstützern fordert, dass der Zoo geschlossen wird.

Gesunde Löwenbabys eingeschläfert

Das Expertengutachten bringt erschütternde Details ans Licht, wie der Sender berichtet: Sieben gesunde Löwenjunge und fünf junge Paviane wurden eingeschläfert, weil es nicht genug Platz für sie gab. Eine Schildkröte starb nach dem Kontakt mit einem Elektrozaun – die Liste ähnlicher Vorgänge ist lang.


South Lakes Safari Zoo in Cumbria has been found responsible of the deaths of 486 animals
— RT UK (@RTUKnews)

Ein Zoowärter sagte gegenüber den Inspektoren aus, ihm und den anderen Angestellten sei gesagt worden, sie sollten die Kadaver der Tiere einfach entsorgen und niemandem etwas davon sagen. Erst im Juni 2016 war der Zoo, in dem rund 1.600 Tiere leben, zu einer Zahlung von umgerechnet 288.000 Euro verurteilt worden, weil eine 24-jährige Zoowärterin im Jahr 2013 von einem ausgebrochenen Sumatra-Tiger getötet worden war.

"Einer der schlimmsten Fälle"

Die Tiere in dem Zoo seien generell in einem sehr schlechten Gesundheitszustand, stellten die Experten fest. 16 Tiere waren in der Vergangenheit Opfer von Kannibalismus und wurden ihren eigenen Artgenossen getötet, ein Känguru lag völlig abgemagert und entkräftet in seinem Gehege. Nicola O'Brien von der Tierschutzorganisation Captive Animals' Protection Society beschreibt die Zustände gegenüber "Sky News" als "einen der schlimmsten Fälle, die wir je gesehen haben".

Der Besitzer David G. betreibt die Anlage seit 1994. Er wolle den Zoo selbst gar nicht weiterführen, ließ sein Rechtsanwalt verlauten. Er habe die Lizenz nur beantragt, damit der Zoo weiterbestehe, bevor ihn ein neues Unternehmen übernehme.