Im Zusammenhang mit dem Untergang eines überfüllten Flüchtlingsbootes vor der griechischen Küste in der vergangenen Woche sind in Pakistan sieben mutmaßliche Führungsmitglieder eines Schleuserrings festgenommen worden. Die Polizei teilte am Mittwoch mit, die Verdächtigen seien in den vorangegangenen zwei Tagen verhaftet worden. 30 mutmaßliche Helfer wurden ebenfalls festgenommen und nun verhört.
Die Polizei setzte am Mittwoch ihre Razzien im ganzen Land fort, um Menschen festzunehmen, die an der Katastrophe im Mittelmeer beteiligt waren. Der pakistanische Geheimdienst unterstützte die örtliche Polizei bei der Suche nach untergetauchten Schleusern.
Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif erklärte, die Bemühungen zur Zerschlagung von Menschenhändlerringen dauerten an. Pakistan werde die Hilfe der Polizeibehörde Interpol und anderer Länder bei der Verfolgung von Schleusern in Anspruch nehmen, in der Hoffnung, weitere Tragödien auf See zu verhindern.
Am 14. Juni kenterte ein Flüchtlingsboot von Libyen auf dem Weg nach Italien, obwohl es von der griechischen Küstenwache beschattet wurde. An Bord sollen sich 500 bis 700 Personen befunden haben – nur 104 überlebten, darunter auch neun mutmaßliche Schleuser.
Nach dem Bootsunglück wurde der griechischen Küstenwache vorgeworfen, nicht eingegriffen zu haben. Diese meinte, das Flüchtlingsboot habe keine Hilfe gewollt und nicht kooperiert, was eine Rettungsaktion verunmöglicht habe.