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"Dachte, es hätte eine Explosion gegeben"

Das Epizentrum befand sich in einer Tiefe von 33,9 Kilometern. Menschen flüchteten in Panik aus den Häusern, hunderte Tote bereits bestätigt.

Heute Redaktion
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Nach dem verheerenden Erbeben der Stärke 7,3 auf der Richterskala im Grenzgebiet zwischen Iran und Irak – "heute.at" berichtete – steigt die Zahl der Todesopfer stündlich an.

Mindestens 328 Menschen sollen nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders "Al Jazeera" durch die Naturkatastrophe ihr Leben verloren haben. Nach Schätzungen wurden rund 2.530 weitere Personen verletzt, alleine im Iran mussten 382 Personen stationär in Krankenhäuser aufgenommen werden. Die meisten Opfer sollen aus der iranischen Grenzstadt Sarpol-e Zahab, die hauptsächlich von Kurden bewohnt ist, stammen.

Beben in Bagdad spürbar

Das Beben ereignete sich am Sonntagabend gegen 21.18 Uhr Ortszeit. Die Erschütterungen waren bis nach Katar spürbar, mehr als 1.200 Kilometer entfernt. Auch in der viel näheren Haupstadt des Irak, Bagdad, versetzte das Beben die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Als die Gebäude anfingen zu schwanken, liefen die Einwohner in Panik auf die Straße, der Verkehr kam zum Erliegen, berichtet ein "Al Jazeera"-Korrespondent.

"Bagdad ist normalerweise keine Erdbebenzone, als die Menschen also nach draußen liefen, stand ihnen der Schock ins Gesicht geschrieben", erzählt Imran Khan. "In den ersten Sekunden dachte ich noch, es hätte eine Explosion gegeben, aber als es immer weiter wackelte – für etwa eine Minute – da wusste ich, dass es ein Erdbeben sein musste."

Erst 2003 hatte ein Beben der Stärke 6,6 die historische Stadt Bam im Südosten des Iraks dem Erdboden gleich gemacht – 26.000 Menschen starben.

(rcp)