Welt

Hundertfüßer tötet Maus innerhalb von Sekunden

Chinesische Forscher haben das Gift von Hundertfüßern erforscht. Diese können damit Beute erlegen, die 15 mal so groß ist wie sie selber.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Das Gift von Hundertfüßern kann andere Tiere und sogar Menschen töten. Forscher zeigen, wie gefährlich sie sind – und was gegen ihr Toxin wirkt.

Auf der Suche nach einem Mittel gegen das Gift von Hundertfüßern haben Forscher in China das Krabbeltier gegen einen ungleich größeren Gegner antreten lassen.

Das Team um Lai Ren vom Zoologischen Institut der südchinesischen Stadt Kunming brachte einen etwa drei Gramm schweren Chinesischen Rotkopfhundertfüßer (Scolopendra subspinipes mutilans) mit einer 45 Gramm schweren Maus zusammen. Der Nager war erwartungsgemäß chancenlos.

Todeskampf für die Forschung

Dank seines starken Gifts brauchte der Hundertfüßer nur etwa eine halbe Minute, um seine deutlich größere Beute niederzuringen. Das berichten Wissenschafter in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften.

Die Substanz namens Ssm Spooky Toxin (SsTx) führte bei den Mäusen etwa zu einer Verminderung der Atemfrequenz, zu stark ansteigendem Blutdruck und zu einer Verengung der Blutgefäße sowie einer Unterversorgung des Herzmuskels.

Ähnlich wie einige Spinnen- oder Skorpionarten verfüge die untersuchte Hundertfüßer-Art Scolopendra subspinipes mutilans mit ihrem Gift über eine einfache, aber mächtige Waffe, um die physiologischen Systeme ihrer Gegner auszuschalten, so die Forscher weiter.

Auch für Menschen gefährlich

Vergiftungen durch die Tiere treten nach Angaben der Forscher häufig auf. Auf Hawaii waren demnach von 2007 bis 2011 Hundertfüßer-Bisse für elf Prozent der bekannten Vergiftungen durch Tiere verantwortlich.

Bisse durch Hundertfüßer, die zur Gruppe der Tausendfüßer gehören, können Atemprobleme und Herzrhythmusstörungen auslösen. In seltenen Fällen kann ein Biss sogar lebensgefährlich werden.

Die Forscher fanden heraus, dass ein Wirkstoff namens Retigabin, der auch zur Behandlung von Epilepsie genutzt wird, die Folgen des Gifts lindern kann.

(red)