Steiermark

Hundetrainer soll Tiere jahrelang brutal gequält haben

Ein 51-Jähriger soll Hunden im Rahmen von gewerbsmäßigen Trainingseinheiten Qualen zugefügt haben. Die Polizei sucht nun nach Zeugen. 

Jochen Dobnik
Ein "Hundetrainer" aus der Steiermark soll seine Tiere jahrelang gequält haben. (Symbolfoto)
Ein "Hundetrainer" aus der Steiermark soll seine Tiere jahrelang gequält haben. (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Bereits seit Herbst des vergangenen Jahres ermittelt die Polizei in der Steiermark in einem grausamen Fall von Tierquälerei. Im Fokus steht ein Hundetrainer aus dem Bezirk Graz-Umgebung, der im Internet die Resozialisierung von sogenannten "Problemhunden" in kürzester Zeit anbot. Mehrere Anzeigen unterschiedlicher Stellen sowie eine anonyme Anzeige aus Deutschland brachten die Ermittlungen gegen den 51-jährigen Frühpensionist ins Rollen.

Tiere getreten und gewürgt

Dabei wurden den Behörden unter anderem You-Tube-Videos von zumindest fragwürdigen Trainingseinheiten des besagten Mannes zugespielt. Darauf war zu sehen, wie der 51-Jährige die Tiere offensichtlich quälte, indem er sie mit Zughalsbändern in die Luft hob, sie würgte und auch auf den Hunden kniete. Auch drückte er sie gewaltsam auf die Motorhaube, fixierte Hunde bis zu 40 Minuten am Boden oder versetzte ihnen Tritte in die Weichteile.

Keiner Schuld bewusst

Bei einer daraufhin angeordneten Hausdurchsuchung stellten Polizisten unter anderem elektronische Beweismittel für die Tätigkeit des "Hundetrainers" ohne diesbezügliche Ausbildung sicher. Dabei soll der 51-Jährige seine Tätigkeit seit Anfang 2020 gewerblich im In- und Ausland angeboten haben. Diesbezüglich laufen auch Ermittlungen hinsichtlich des im Raum stehenden gewerbsmäßigen Betrugs.

Der 51-Jährige selbst zeigte sich bei der Einvernahme zu den praktizierten Methoden an und für sich geständig. Dabei sei er sich selbst jedoch keiner Schuld bewusst. Diese Methoden seien der einzige und richtige Weg, um sogenannte "Problemhunde" vor dem Tode bzw. Einschläfern zu bewahren.

Polizei sucht Zeugen und Geschädigte

Bisherige Ermittlungen haben gezeigt, dass auch eine 27-Jährige aus Hamburg bereits die Methoden des Steirers nachahmt. Sie steht im Verdacht, einem Hund Fußtritte bei einem gemeinsamen Training in Gralla (Bezirk Leibnitz) zugefügt zu haben. Auch die Lebensgefährtin (42) des Mannes wird wegen des Verdachts der Beihilfe und Anstiftung zur Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.

Die Polizeiinspektion Hitzendorf sucht nun nach Hinweisen zu möglichen Zeugen bzw. Geschädigten in Zusammenhang mit den genannten Trainingsmethoden. Hinweise an: Tel. 059133/6141 bzw. per Mail an [email protected].

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    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
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    ©Picturedesk