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Hurrikane Maria und Lee nehmen Kurs auf Europa

Stürmische Zeiten kommen auf Nordwesteuropa zu. Die Hurrikane Maria und Lee nehmen Kurs auf Europa, ihre genaue Zugbahn ist noch unklar.

Heute Redaktion
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Derzeit befindet sich der Hurrikan Maria noch rund 400 Kilometer südöstlich des US-Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik. Lee dreht ebenfalls auf hoher See, ziemlich genau in der Mitte zwischen Europa und Nordamerika, seine Kreise. Spannung verspricht nach Angaben des Wetterdienstes "UBIMET" jedoch die weitere Zugbahn der beiden Wirbelstürme. Als sogenannte außertropische Tiefs könnten die beiden zu Beginn der neuen Woche das europäische Festland erreichen und so für stürmische Zeiten sorgen.

Der Hurrikan Maria entwickelte sich am 17. September östlich der Kleinen Antillen und zog unter rascher Intensivierung nordwestwärts Richtung Karibik. Seinen Höhepunkt erreichte der Wirbelsturm vor wenigen Tagen, als er als Hurrikan der höchsten Kategorie fünf unter anderem in Puerto Rico schwere Schäden verursachte. Danach setzte Maria ihren Weg unter Abschwächung in Richtung Norden fort, mittlerweile handelt es sich nur noch um einen Hurrikan der Kategorie eins.

Da Maria nun über immer kühleres Meerwasser zieht, beginnt in den kommenden Tagen die Umwandlung zu einem außertropischen Tiefdruckgebiet. "Die globalen Wettermodelle deuten darauf hin, dass Maria zu Beginn der neuen Woche als Sturmtief Westeuropa erreicht", erklärt "UBIMET"-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

Stürmische Zeiten

"Betrachtet man die aktuellen Wettermodelle, dürfte Maria vor allem den Britischen Inseln stürmische Bedingungen bringen. Doch auch eine Zugbahn weiter südlich Richtung Frankreich und Deutschland liegt noch im Bereich des Möglichen", so Spatzierer.

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Ein weiterer Wirbelsturm, der derzeit über dem Atlantik seine Kreise zieht, ist Lee. Auch er wird sich in den nächsten Tagen von einem Kategorie-2-Hurrikan zu einem "normalen" Tiefdruckgebiet umwandeln und Kurs auf Europa nehmen. "Aus heutiger Sicht löst sich Lee aber noch vor dem Eintreffen in Europa weitestgehend auf, unser Hauptaugenmerk liegt daher auf Maria", sagt Spatzierer.

(Ex-)Hurrikane in Europa

Wirbelstürme, wie wir sie aus der Karibik oder dem Golf von Mexiko kennen, sind in Europa nicht möglich. Dazu fehlt schlicht die wichtigste Zutat eines Hurrikans, nämlich eine ausreichend große Wasseroberfläche mit Meerestemperaturen von mehr als 26 Grad.

"In regelmäßigen Abständen kommt es aber vor, dass sich Hurrikane in außertropische Tiefdruckgebiete umwandeln und speziell im Herbst auch in Europa für turbulentes Wetter sorgen", weiß der Wetterexperte. "Manch einer erinnert sich bestimmt noch an den Ex-Hurrikan Gonzalo, der im Oktober 2014 beispielsweise Innsbruck Orkanböen von 122 Stundenkilometer brachte." (red)