Fussball

Austrias Huskovic kann sich nicht an Unfall erinnern

Wie durch ein Wunder überstand Austria-Profi Muharem Huskovic einen schweren Autounfall ohne bleibende Verletzungen. Erinnern kann er sich aber nicht.

Sebastian Klein
Huskovic
Huskovic
GEPA, Thomas Lenger/ monatsrevue.at

Die Nachricht schockte im Oktober den österreichischen Fußball. In der Nacht vor dem Conference-League-Hit gegen Villarreal wurde bekannt: Shootingstar Muharem Huskovic wurde bei einem schlimmen Autounfall schwer verletzt, liegt auf der Intensivstation.

Das Wrack des verunfallten Huskovic und seiner Begleiterin verhieß alles andere als Gutes. Der mitgeführte Hund überlebte den Crash leider nicht.

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    Schwerer Verkehrsunfall in Niederösterreich! Ein Auto prallte gegen einen Lkw und ging in Flammen auf. Einer der Insassen ist ein Austria-Spieler.
    Schwerer Verkehrsunfall in Niederösterreich! Ein Auto prallte gegen einen Lkw und ging in Flammen auf. Einer der Insassen ist ein Austria-Spieler.
    Thomas Lenger/ monatsrevue.at

    Dann das große Aufatmen: Huskovic konnte schnell aus dem künstlichen Koma aufgeweckt werden, geht es den Umständen entsprechend gut. Eine Kreuzbandverletzung musste operiert werden, setzt den Stürmer für den Rest der Saison außer Gefecht.

    Ortlechner über Huskovic

    Jetzt spricht Sportdirektor Manuel Ortlechner im Podcast "Zweierkette" offen über die dramatischen Stunden rund um den Anruf vom Vereinsarzt. Im Gespräch mit den Ex-Sky-Moderatoren Thomas Trukesitz und Elisabeth Gamauf sagt der Ex-Teamspieler auf die Frage, wie es seinem Schützling nun gehe: "Richtig gut, wenn man das so sagen darf."

    Ortlechner weiter: "Ich weiß nicht, ob da noch etwas aus dem Unterbewusstsein hervorkommt. Kann sein, wird wahrscheinlich auch sein." Denn erinnern kann sich Huskovic bisher nicht: "Er ist aufgewacht: 'Oh mein Gott, ich habe da jetzt eine Schiene am Bein' – eben diese Kreuzband-Thematik. Aber am Ende des Tages, wenn ich mir das Auto anschaue, muss er jeden Tag ein Gebet nach oben stoßen. Das hätte ganz anders ausgehen können."

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      Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
      Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
      Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

      Ortlechner wird emotional: "Ich kann mich gut erinnern. Es war am Mittwoch um 22:22 Uhr, als mich der Vereinsarzt angerufen hat. Ich denke mir: Hmm, Arzt, 22:22 Uhr, ich schaue gerade Champions League, die Frau macht was am Handy. Dann habe ich abgehoben und echt gehofft, dass er den Satz nicht vollendet: 'Orti, es tut mir echt leid, aber ich muss dir mitteilen, der Muki hat einen schweren Autounfall gehabt, Beistrich.'" 

      Der Austria-Sportdirektor weiter: "Wenn ich sowas höre, könnte noch was kommen. Im Nachhinein ist er in Anbetracht dessen ganz gut rausgekommen. Ich bin der Meinung, dass der Muki, weil er auch super so eine gute Aura hat, dass er wieder gleich gut zurückkommen wird. Der hat so eine jugendliche Positivität. Er wird mit seinen erlittenen Verletzungen auch auf seine Fußballkarriere bezogen wieder hundertprozentig fit werden. Davon bin ich überzeugt."

      Der 43-Jährige lobt den Zusammenhalt in der Mannschaft, nennt neben dem Unfall von Huskovic auch die schwere Verletzung von Youngster Siyad El Sheiwi als Beispiel. Der Linksverteidiger hatte sich kurz zuvor im Comebackspiel nach einem Kreuzbandriss das Kreuzband am anderen Knie gerissen. Ortlechner: "Das habe ich mir schon ein paar Wochen davor in Hartberg gedacht, als wir alle verrotzt und verweint den Siyad umarmt haben. Es war herzzerreißend, muss ich ganz ehrlich sagen. Es war unfassbar, wenn sich ein junger Mensch Gedanken machen muss, ob er überhaupt wieder einmal das ausüben darf, was er auf dieser Welt am liebsten macht: Fußball spielen. Der denkt sich: 'Was habe ich verbrochen, dass ich einfach nicht Fußball spielen darf.' Dann siehst du, wie alle mitflennen. Was die Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten verarbeiten musste, ist schon frech. Dann kommt auch noch der Wusti (Wustinger, Anm.) dazu, der auch einen Kreuzbandriss hat. Das in dieser Ausprägung und dieser Häufigkeit ist schon echt heftig, was wir da verarbeiten müssen."

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        Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
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