Wirtschaft

Hypo: "Finanzmarkt-aufsicht merkte nichts"

Heute Redaktion
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Beim Wirtschaftsbund-Aschermittwoch in Neufeld an der Leitha hat Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl in der Causa Hypo Alpe Adria die Finanzmarktaufsicht kritisiert. Er fragt sich, wieso die Behörde die Malversationen nicht bemerkt hat, und wieso jetzt keine Konsequenzen daraus gezogen werden.

Beim Wirtschaftsbund-Aschermittwoch in Neufeld an der Leitha hat Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl in der die Finanzmarktaufsicht kritisiert. Er fragt sich, wieso die Behörde die Malversationen nicht bemerkt hat, und wieso jetzt keine Konsequenzen daraus gezogen werden.

Wenn in einem Betrieb ein Fehler passiere, frage man, was man daraus lernen könne: "Wenn schon alle Sicherungssysteme und alle Alarmanlagen versagt haben von allen, die dazu berufen gewesen sind, was haben wir daraus gelernt?"

Staudinger-Hetze stattdessen

"Wie können wir verhindern, dass sich eine Finanzmarktaufsicht monatelang mit (der rebellische Waldviertler Schuh- und Möbelhersteller Heini Staudinger) beschäftigt?", meinte Leitl und setzte nach: "Wenn sie den selben Einsatz und dieselbe Energie für die Hypo Alpe Adria verwendet hätte, wäre diese Dimension nie und nimmer entstanden."

Was machen die?

"Was machen die 400 Leute, die in der Finanzmarktaufsicht beschäftigt sind? Wo ist ihr Bekenntnis: Das haben wir nicht erreicht, da haben wir einen Fehler gemacht - aber wir haben dafür gesorgt mit diesen und jenen Maßnahmen, dass das in Zukunft nicht mehr passiert?", so Leitl. Stattdessen gehe man "den einfachen Weg, indem wir wechselseitige Schuldzuweisungen machen und nicht den Weg, das in Zukunft zu verhindern."

"Jetzt haben wir den Salat"

Im Jahr 2003, als die Haftungsrahmen auf das Zehnfache des Kärntner Landesbudgets ausgeweitet worden seien, habe die Kärntner Wirtschaftskammer gewarnt und darauf aufmerksam gemacht: "Sie ist ignoriert worden, sie ist verhöhnt worden und heute haben wir alle miteinander den Salat, den wir miteinander bewältigen müssen", meinte Leitl.

Ukraine kostet soviel wie die Hypo

Angesichts der Krim-Krise sprach sich der Wirtschaftskammerpräsident für finanzielle Hilfen aus. Ihn habe beeindruckt, dass die USA eine Milliarde Dollar als Soforthilfe zur Verfügung stellten. Der Ukraine fehle zwar viel Geld, "aber es ist ungefähr in der Größenordnung, was auch die Hypo Alpe Adria uns kosten wird." "Na, wenn wir Österreicher das alleine schultern können, dann wird doch wohl die Ukraine von Europa und USA gemeinsam auch geschultert werden können." Das wäre wichtig, um nicht Leute in Verzweiflung zurückzulassen, so Leitl.