Wirtschaft

Hypo-Prozess: Angeklagter Berlin erschien nicht

Heute Redaktion
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Im Untreueprozess gegen den Ex-Manager der Hypo Bank-Alpe Adria, Tilo Berlin, ist der Angeklagte am Mittwoch nicht am Landesgericht Klagenfurt erschienen. Sein Anwalt erklärte, Berlin befinde sich noch in den USA und werde Ende der Woche zurückkehren. Der Richter stellte einen internationalen Haftbefehl für Berlin in Aussicht.

Im , ist der Angeklagte am Mittwoch nicht am Landesgericht Klagenfurt erschienen. Sein Anwalt erklärte, Berlin befinde sich noch in den USA und werde Ende der Woche zurückkehren. Der Richter stellte einen internationalen Haftbefehl für Berlin in Aussicht.

Das Verfahren wegen des Vorzugsaktiendeals 2006 gegen Berlin war ausgeschieden worden, weil er in den USA erkrankte und nicht reisefähig war. Sein Mandant habe von den Ärzten "medizinisches Flugverbot" erhalten und fliege am Wochenende "auf eigenes Risiko" heim. Der Flug sei bereits gebucht, erklärte Verteidiger Patrick Thun-Hohenstein.

Berlin würde dem Vorschlag des Schöffensenats ausdrücklich zustimmen, das Verfahren auch nach Verstreichen der gesetzlichen Zwei-Monatsfrist nicht komplett neu durchführen zu müssen. Weiters avisierte er die Zustimmung zur Verlesung der Zeugenaussagen, die in Abwesenheit seines Mandaten stattgefunden hatten.

Zeuge soll vorgeladen werden

Als notwendig bezeichnete der Anwalt eine ergänzende Einvernahme Berlins sowie die Befragung des Sachverständigen und eines weiteren Zeugen, eines Ex-Mitarbeiters der Hypo International, zum Beweis, dass es der Bank nicht möglich gewesen wäre, das benötigte Vermögen auf dem Geldmarkt zu besseren Bedingungen als durch den Vorzugsaktiendeal aufzubringen.

Internationaler Haftbefehl?

Richter Christian Liebhauser-Karl verlangte eine schriftliche Bestätigung für die Rückkehr von Berlin, "sobald er österreichischen Boden betreten hat", und stellte für den Fall, dass er nicht zurückkommen sollte, einen internationalen Haftbefehl für den Angeklagten in Aussicht.

Berlin: "nicht schuldig"

Ob sich Berlin im Lichte der Urteile gegen Josef Kircher, Wolfgang Kulterer und Siegfried Grigg - sie wurden erstinstanzlich zu Haftstrafen verurteilt - und der jüngsten OGH-Entscheidungen anders verantworten werde, wollte der Richter noch wissen. Berlin hatte sich bisher nicht schuldig bekannt. Dazu könne er derzeit keine Stellungnahme abgeben, sagte der Anwalt. Das Verfahren wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.