Wien

"Ich bin in Wien, aber meine Tochter ist im Krieg"

Aus einer Impfstraße im Wiener Austria Center wurde nun ein Betreuungszentrum für Flüchtlinge. Betroffene erzählen von ihrer Flucht vor Putin.

Thomas Peterthalner
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    Stefan und Ludmilla flüchteten mit ihren Kindern im Auto nach Wien
    Stefan und Ludmilla flüchteten mit ihren Kindern im Auto nach Wien
    Denise Auer

    Wer aus der Ukraine nach Österreich flüchtet und hier bleiben will, wird im Austria Center Vienna (Wien-Donaustadt) betreut. Alle Ankommenden werden mittels Antigen-Test und PCR-Test getestet. Positiv Getestete werden in einem Quarantäne-Quartier untergebracht. Ein Notarzt oder Notärztin steht für medizinische Erstversorgung bereit. Die Flüchtlinge werden mit Lunch-Paketen und Getränken versorgt, erhalten Hygieneartikel sowie im Bedarfsfall Kleidung und Babynahrung. Sollten Personen akut psychosoziale Leistungen benötigen, so werden sie vor Ort auch betreut. Die Menschen können hier in Ruhe ankommen, sich von den Strapazen der Flucht erholen. Danach werden sie in Notquartieren untergebracht.

    Zwei Tage Stau an Grenze

    Als die Russen kamen, packte Stefan (37) seine Familie in Lemberg ins Auto, fuhr mit seiner Frau Ludmilla (38) und den Kids Anastasia (11), Diana (2) und Wladislaw (3) Richtung Westen. "An der Grenze zu Polen sind wir zwei Tage lang gestanden", erzählt Stefan. "Die Polizei hat uns durchgelassen. Nach ein paar Tagen in Polen fuhren wir weiter nach Wien. Ich bin Fliesenleger, habe für Billa Fußböden in Österreich verlegt. Nun bin ich wieder hier." 

    Tochter alleine zuhause

    Swetlana (45) betrieb in Odessa ein Reisebüro. Als Putin in die Ukraine einmarschierte, war sie beruflich auf den Kanaren. "Ich konnte nicht nach Hause fliegen, kam nach Wien. Mit meiner 17-jährigen Tochter rede ich am Telefon. Sie kann nicht weg, vielleicht probiert sie es über Moldau – aber wir beide haben große Angst davor." 

    "Acht Tage unter Beschuss"

    Oxana (31) flüchtete aus der umkämpften Stadt Kharkiv nach Wien. "Nach acht Tagen unter Beschuss schafften wir es, einen Transfer in die Republik Moldau zu bekommen, von dort ging es über Bukarest nach Österreich." Auf ihrem Handy zeigt Oxana Fotos von ausgebrannten Häusern und völlig zerstörten Stadtteilen in ihrer Heimatstadt. "Das war einmal eine Schule für Kinder", sagt sie und zeigt am Handy auf das Foto einer verkohlten Ruine. Auch ein Krankenhaus sei beschossen worden. "Es ist schrecklich, meine Mutter ist immer noch dort." 

    Männer blieben zurück

    Julia (38) und Lena (38) flüchteten aus Kiew. "Wir sind mit dem Auto in die Slowakei gefahren", erzählt Julia, die gut deutsch spricht. "Wir standen 40 Stunden an der Grenze. Unsere Männer mussten in der Ukraine bleiben." Die beiden Frauen kamen bei Bekannten in Wien unter. Die Kinder gehen bereits wieder zur Schule. "Wir wollen hier bleiben", erzählen sie. 

    Pro Tag werden im Austria Center Vienna rund tausend Personen betreut. Das Ankunftszentrum ist für Geflüchtete täglich und rund um die Uhr geöffnet. Im Beratungszentrum für Ukraine-Geflüchtete kooperieren Diakonie, Caritas und Fonds Soziales Wien.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com